00:00:00: Also es fällt einem dann schon immer wieder mal was vor die Füße, wo ich dann sage, oh ja, das finde ich jetzt wirklich, wirklich spannend.

00:00:07: Und es ging dann auch wieder in dem Sinn aufwärts, also jetzt auch so mit meinem Gefühl dafür, dass ich auch wieder Lust hatte.

00:00:16: Und ich glaube, vielleicht muss man das einfach auch wissen, dass es solche und solche Phasen gibt.

00:00:28: Hallo zum Podcast Übers Podcasten. Mein Name ist Brigitte Hagedorn. Ich bin Autorin und Podcast Trainerin.

00:00:37: Mein Gast ist heute eine ganz erfolgreiche Podcasterin, die schon mehrfach zu Gast im Podcast Übers Podcasten war.

00:00:45: Ich spreche mit Irene Kurka. Irene Kurka ist die erste podcastende Sopranistin.

00:00:54: Und wir wollen uns darüber austauschen, was wir tun können, wenn die Luft raus ist, also die Luft aus dem Podcasten.

00:01:03: Ich habe ja jetzt auch länger pausiert und bin immer noch nicht wieder im richtigen Rhythmus.

00:01:09: Die Luft war nicht wirklich raus, doch hatte ich Ende letzten Jahres einen anderen Podcast gestartet.

00:01:16: Dann flog mir quasi plötzlich mein Privatleben um die Ohren und ich hatte ein großes Trainingsprojekt in Nepal.

00:01:24: Kurz und gut, es war kein Raum zum Podcast.

00:01:29: In einem meiner Newsletter hatte ich den Titel "7 Tipps, um dem Podcast tief zu entkommen".

00:01:38: Und Irene sprach mich damals direkt darauf an, da sie selbst in 2021 wohl mit ihrer Podcastproduktion gehadert hatte.

00:01:48: Und genau darüber wollen wir heute sprechen.

00:01:52: Hallo Irene, wie schön, dass wir mal wieder sprechen.

00:01:56: Hallo Brigitte, ich freue mich auch sehr, dass wir mal wieder sprechen,

00:02:00: zumal du ja von Anfang an dabei bist und warst und mich ja durch so wichtige Schritte geführt hast und ich dich eben auch immer updaten durfte oder auch um Rat bitten durfte.

00:02:12: Genau.

00:02:13: Ja, und ich beobachte deinen Podcast immer und als du damals gesagt hattest, du haderst ein bisschen,

00:02:20: da habe ich schon gedacht, oh mein Gott, sie wird doch wohl nicht aufhören.

00:02:24: Aber ich habe gesehen, du hast weiterhin regelmäßig zweimal im Monat Folgen veröffentlicht.

00:02:31: Hast du tatsächlich überlegt, deinen Podcast hinzuschmeißen?

00:02:36: Ja, tatsächlich. Also es ist ja so, ich meine, der Theorie wissen wir das.

00:02:42: Ein Podcast zu führen, vor allem auch über mehrere Jahre, ist wirklich ein Marathon.

00:02:48: Also ich glaube am Anfang, auch so die ersten zwei Jahre, da hat mich halt alles, was sich dadurch ergeben hat.

00:02:54: Und mir hat es ja auch immer alles so viel Freude gemacht und die ganzen Vernetzung und auch Konzertanfragen, alles, was ich daraus ergeben hat, das hat mir sehr viel Schub gegeben.

00:03:05: Und ich glaube, man darf sich da auch nichts vormachen, dass man bei so einer Sache,

00:03:11: vor allem wenn man sie wirklich länger macht, es muss auch keiner, dass solche Tiefpunkte kommen werden.

00:03:18: Ich schließe auch nicht aus, dass sie nochmal kommen.

00:03:20: Ich hatte auch in den letzten Monaten wieder so ein bisschen über den Podcast auch nachgedacht.

00:03:26: Also das auf jeden Fall vorneweg.

00:03:29: Ich habe tatsächlich darüber nachgedacht.

00:03:31: Ich glaube, ich hatte das irgendwie alles überfordert, weil es ja doch auch Arbeit ist, wie wir alle wissen.

00:03:37: Ich glaube, ich habe mich selber auch etwas gelangweilt.

00:03:40: Und weil ich so dachte, also klar, ich habe meine Solo-Folgen, ich habe bestimmte Themen folgen,

00:03:47: aber ich habe ja auch eben meine Kollegen oder Komponistinnen interviewt und habe ja auch ein

00:03:53: Fragen-Set, was ich immer wieder gerne verwende.

00:03:55: Und ja, es war tatsächlich, wie du sagst, das für mich so die Luft raus.

00:04:00: Und Irene, wir haben -

00:04:02: Das wusste ich mir.

00:04:03: - Entschuldigung, dass ich dazwischen gehe.

00:04:05: Aber ich habe gar nicht gesagt, wie dein Podcast überhaupt heißt.

00:04:08: Vielleicht magst du das jetzt noch tun?

00:04:10: Ja, sehr gerne.

00:04:11: Also mein Podcast heißt "Neue Musik leben".

00:04:14: Den habe ich 2018 gestartet.

00:04:16: Ich bin auch seit 2019 Kooperationspartnerin der neuen Musikzeitung, der NMZ.

00:04:22: Und ja, bei mir geht es um das Musikleben oder auch speziell der Fokus auch um die neue

00:04:28: zeitgenössische Musik.

00:04:29: Und mir geht es immer um die Hintergründe und um die Menschen, wie die Menschen ticken

00:04:34: und auch alles Mögliche, was so drumherum sich zeigt.

00:04:38: Genau, das ist der Podcast.

00:04:40: Und wenn ich nochmal zurückgeht, so 2021.

00:04:45: Da war dann eben, ja, also ich musste mir das eingestehen, dass ich an so einem Tiefpunkt

00:04:51: war.

00:04:52: Ich habe dann auch einen Coaching gebucht tatsächlich.

00:04:55: Und ich glaube, das Wichtigste war für mich, mir diesen Druck zu nehmen.

00:05:00: Also wie du ja sagst, ich sende in der Regel alle zwei Wochen.

00:05:04: Und dadurch, dass ich mit der NMZ kooperiere, gebe ich die Folge auch frühzeitig bekannt,

00:05:11: weil die das ja auch veröffentlichen.

00:05:13: Was natürlich für mich sehr schön ist und auch höherer innen bringt.

00:05:18: Und ich musste mir einfach erstmal den Druck rausnehmen zu sagen, es ist egal, wie oft

00:05:24: ich sende.

00:05:25: Ich habe dann auch über die Frequenz nachgedacht.

00:05:27: Mir hat dann auch der Kollege Moritz Egger, der seit, weiß ich, jetzt 15 Jahren den Bad

00:05:34: Block of Music macht.

00:05:36: Und er hat auch zu mir gesagt, Irene, selbst wenn du jetzt ein halbes Jahr nichts machst,

00:05:41: gönn dir das.

00:05:42: Also es war wirklich ganz wichtig, dieses "Ich muss nichts erfüllen".

00:05:46: Das hat schon mal sehr geholfen.

00:05:48: Ja, das glaube ich.

00:05:50: Das glaube ich.

00:05:51: Und dann zu gucken, okay, gibt es Sachen, die mich thematisch interessieren.

00:05:55: Da sind dann kleine Veränderungen gekommen.

00:05:57: Und was dann zwei große Veränderungen tatsächlich dann 2022 waren, ist, dass ich einmal seit

00:06:07: dem tatsächlich eine Sommerpause mache.

00:06:09: So ein bis zwei Monate, Juli, August.

00:06:13: Einmal um...

00:06:14: Das heißt, dann sendest du gar nicht oder sendest du alte Veränderungen?

00:06:22: Genau, da sende ich gar nicht.

00:06:24: Einmal, weil es mir gut tut, diese Pause zu haben und auch wirklich mal eine Zeit lang

00:06:29: nichts mit dem Podcast zu tun zu haben.

00:06:31: Und weil ich dank der Statistiken festgestellt habe, dass meine Klientel in den Sommerferien

00:06:38: wirklich deutlich weniger Podcast hört.

00:06:41: Also ich mir dachte, warum soll ich da Folgen machen, wenn da wirklich die Download-Zahlen

00:06:46: signifikant zurückgehen?

00:06:47: Genau, also das erste war eben, dass ich diese Sommerpause eingeführt habe.

00:06:54: Und das zweite ist tatsächlich das, was du schon angedeutet hast, dass ich dann im

00:06:58: Januar einen Best-of-Monat gemacht habe.

00:07:02: Also ich habe tatsächlich nachgeschaut, wo sind die meisten Klicks gewesen und habe

00:07:07: diese Folgen dann nochmal präsentiert unter Best-of.

00:07:11: Und das hat mich, hat mir natürlich auch Arbeitszeit gespart, weil ich ja dann in

00:07:17: Anfangszeichen nur das Intro neu eingesprochen habe, den Rest der Folge habe ich so übernommen.

00:07:22: Und das Erstaunliche war tatsächlich, dass diese Folgen, die vorher schon extrem hoch

00:07:28: im Ranking waren und sind, auch im Replay wieder ganz weit vorne waren.

00:07:33: Und ja, keine Ahnung, ob die Leute das dann nochmal hören oder ob das dann neue Hörer*innen

00:07:40: waren.

00:07:41: Also das waren zwei große arbeitstechnische Veränderungen für mich.

00:07:46: Ja super, das ist natürlich toll.

00:07:49: Das empfehle ich ja auch immer für Sommerpausen oder für Winterpausen, Weihnachtspausen,

00:07:54: weil dann natürlich überall die Hörer*innen zahlen runtergehen.

00:07:57: Aber ich finde es so schade, wenn ein Podcast noch jung ist zum Beispiel, wenn man dann

00:08:05: ganz aufhört, dann finde ich besser so, wie du das gemacht hast zum Beispiel, einfach

00:08:10: so Best-ofs zu bringen oder alte Folgen eben nochmal zu spielen.

00:08:15: Ja, ich glaube, man muss dann halt ehrlich mit sich sein.

00:08:18: Da ist man wirklich an dem Punkt, wo man gar nicht mehr mag, dann ist es vielleicht auch

00:08:22: konsequenter mal nicht zu senden, egal ob man es irgendwann nochmal aufgreift.

00:08:27: Ja.

00:08:28: Oder ist man eher so, dass man ja irgendwie will, aber vielleicht noch nicht so richtig

00:08:33: weiß wie.

00:08:34: Und gleichzeitig habe ich ja auch immer wieder das Glück, dass mich ja Menschen oder von

00:08:40: meine Hörer*innen direkt anschreiben.

00:08:42: Und es gibt natürlich auch immer wieder so berührende E-Mails oder Zuschriften, wo ich

00:08:47: mir gedacht habe, komm Irene, mach doch irgendwie weiter.

00:08:50: Und also es ging dann weiter.

00:08:55: Ich habe dann auch thematischen Schifte gemacht, dass ich tatsächlich im letzten Jahr sehr

00:09:00: viel in meiner Sängerkolleg*innen-Interview habe, also tatsächlich etwas weniger Komponist*innen.

00:09:06: Und das dann doch immer wieder so Themen auftauchen oder mich hat dann auch Film interessiert.

00:09:12: Dann habe ich Edgar Reitz und Salome Kammer über diesen Heimatepos-Interview.

00:09:17: Also es fällt dann schon immer wieder mal was vor die Füße, wo ich dann sage, oh ja,

00:09:22: das finde ich jetzt wirklich, wirklich spannend.

00:09:25: Und es ging dann auch wieder in dem Sinn aufwärts, also jetzt auch so mit meinem Gefühl dafür,

00:09:32: dass ich auch wieder Lust hatte.

00:09:34: Und ich glaube, vielleicht muss man das einfach auch wissen, dass es solche und solche Phasen

00:09:39: gibt und dass man da auch vielleicht milde Mit sich ist, wenn man auch in so einer nicht

00:09:45: so schönen Phase sitzt.

00:09:46: Und was mich dann auch wieder bestärkt hat, das ist dann dieses Jahr viel gekommen.

00:09:53: Und ich vermute sehr, dass es jetzt wirklich auch mit der langen Zeit, also es sind jetzt

00:09:59: fünf Jahre und dieser Kontinuität, die ich da bereitstelle und dass ich eben sehr regelmäßig

00:10:05: sende, ich tauche mittlerweile in irgendwelchen Scharfs auf und so.

00:10:11: Und da habe ich es auch in Deutschland, hier auch in Nepal.

00:10:13: Da war ich auch schon in Island, kürzlich war ich in Dänemark.

00:10:17: Also wo ich schon merke, irgendwas passiert da.

00:10:22: Und ich habe ja jetzt auch nicht den Podcast wie ein Finanzpodcast oder, weiß nicht, Spiritualität,

00:10:28: die ja zum Teil ja wirklich Millionen Downloads haben.

00:10:31: Da bin ich auch entfernt davon.

00:10:34: Aber irgendwas greift da jetzt und das motiviert mich natürlich noch mal mehr zu sagen, okay,

00:10:43: was geht hier noch?

00:10:45: Und dieses Jahr hatte ich dann auch mal wieder so einen Tief.

00:10:49: Aber dann war ich zum Beispiel, im Oktober hatte ich eine private Reise nach New York

00:10:55: und dann kam mir, naja, wenn in New York, das kannst du ja auch Leute interviewen.

00:10:58: Und das habe ich dann gemacht und daraus ergibt sich gerade so viel, wofür ich auch dann wieder

00:11:06: so dankbar bin oder ich habe dieses Jahr auch einen Auftrag in Paris mit Radio France bekommen.

00:11:11: Also ich habe da gesungen, weil eine Komponistin meinen Podcast gehört hat und dann hat sie

00:11:16: sich halt angehört, naja, wie singt denn die Irene und dann hat sie mich angesprochen.

00:11:20: Und das sind dann natürlich schon wieder die Momente, wo ich denke, bleibt dran, bleibt

00:11:26: dran Irene, ne?

00:11:27: Aber das muss man sich immer wieder dann sagen, dass man, ja, ich wünsche das allen, dass

00:11:34: ihr auch irgendwie gute Zuschriften kriegt oder es gibt ja auch manche Leute, ich habe

00:11:39: das auch gemacht, aber ich habe dann tatsächlich nicht reingeguckt, die sagen, man soll sich

00:11:42: halt, was ist ich, das positive Feedback oder wenn man mal auf hier Podcast Apple oder

00:11:48: so eine Bewertung bekommen hat, sich das irgendwo abspeichern, dass man in diesen Tiefpunkten

00:11:53: da mal reinschaut.

00:11:54: Also ich habe zum Beispiel bei meinen Emails, habe ich tatsächlich einen Ordner für positives

00:12:00: Feedback, was ich da dann immer reinschiebe und ich habe es jetzt noch nicht wirklich

00:12:06: gebraucht, da rein zu gucken, weil ich mich dann auch so dran erinnert habe.

00:12:12: Aber also ich finde, das ist auch eine gute Idee, wenn man mal nicht mehr so richtig weiß,

00:12:17: ja, weiß nicht, ob man seine Sache gut macht, dass man sich das positive Feedback nochmal

00:12:23: anschaut.

00:12:24: Ja, das kann ich in jedem Fall empfehlen und ich hatte dann auch so berührende Nachrichten.

00:12:31: Also ich habe ja, darüber haben wir, glaube ich, auch schon mal gesprochen, hier habe

00:12:35: er in Corona sogar ein bisschen mehr gesendet, habe ja da so ein Art Lagebericht gemacht

00:12:40: und dann habe ich, ich weiß nicht, ob das dann auch letztes Jahr war, auch Post von Musikern

00:12:45: bekommen, die haben mir dann zum Teil CDs zugeschickt und haben sich dann dafür bedankt, dass ich

00:12:52: sie durch dieses Corona-Loch getragen hätte und jetzt werden sie wieder an der Lage auch

00:12:57: Musik zu machen.

00:12:58: Also es sind dann schon manchmal so Sachen, wo ich dann total berührt bin und denke mir,

00:13:04: wow, es macht schon Sinn, dass ich das mache.

00:13:07: Oder ich habe dieses Jahr, wir haben jetzt hier im WDR einen neuen Redakteur für die

00:13:12: neue Musik, den Patrick Hahn und er kannte auch meinen Podcast, dann war ich auch bei

00:13:17: so einem Festival, da hat er mich dann witzigerweise gleich auch in ein Interview reingeschmissen

00:13:24: und ganz unerwartet, weil ich glaube, der, der es eigentlich machen sollte, saß in der

00:13:30: Bahn fest und ich habe dann auch diesen Herbst so ein Feature durfte ich damit machen, also

00:13:36: da haben andere auch mitgemacht, aber da wurde ich eben auch angefragt.

00:13:39: Also das sind dann wieder die Sachen, wo ich merke, ja, ich hinterlasse Spuren und das

00:13:45: fühlt sich gut an.

00:13:47: Toll, großartig, herzlichen Glückwunsch dazu, das ist wirklich tolles Feedback und wenn

00:13:53: man merkt, dass man als, ja, dass der Podcast fast schon eine Institution ist, ja, das ist

00:14:00: doch ein tolles Gefühl.

00:14:01: Das ist auf jeden Fall großartig und auch gerade, also ich bin Patrick Hahn da auch

00:14:06: unendlich, dankbar, er ist ja auch auf ein paar sozialen Medien aktiv und er hat auch

00:14:14: Und irgendwann hat er auch so ein Post gemacht, so, was gibt's denn noch an Podcasts über neue Musik,

00:14:18: außer dem legendären Podcast von Rene Kurka?

00:14:22: Also, da denke ich schon, oh, das ist ja wirklich wie ein Ritterschlag.

00:14:26: Aber mir ist halt auch bewusst und ich glaube, da liegt eine Kraft drin, wenn man wirklich sagt,

00:14:31: ich bin bereit, es durchzuziehen.

00:14:33: Ich bin insofern eine Institution, weil es hat keiner bislang,

00:14:38: ah, so lange durchgehalten wie ich.

00:14:40: Es hat keiner so viele Folgen wie mich.

00:14:42: Also in meiner Musikbranche.

00:14:46: Also, es ist, wie du sagst, viele hören viel schneller wieder auf.

00:14:50: Und also, das allein hat eine Power, wenn man irgendwie die Kraft hat, dran zu bleiben.

00:14:58: Und dadurch, dass du dich so ein bisschen neu ja fokussiert hast oder breiter aufgestellt hast,

00:15:05: war es nicht mehr so langweilig für dich?

00:15:07: Genau, ich habe mir da nochmal so ein Feld erschlossen und ich sage mal mit den Sänger*innen,

00:15:11: also das war wirklich ein Schwerpunkt auf die Sänger*innen.

00:15:13: Ich habe schon interpretende Interviews und ganz am Anfang habe ich Sänger*innen bewusst nicht interviewt,

00:15:20: weil ich dachte, okay, das ist jetzt eine Doppelung von meiner Person.

00:15:23: Also, am Anfang habe ich Überstimme geredet.

00:15:26: Aber dann hatte ich das Gefühl, nee, das ist jetzt einfach dran,

00:15:31: weil wir dann natürlich noch ganz viel offen legen können,

00:15:34: wie eben auch die unterschiedlichen Sänger*innen es unterschiedlich angehen.

00:15:40: Und das war dann auch für mich wieder super, super spannend,

00:15:43: mit all diesen wunderbaren Kolleginnen zu vernetzen und eben herauszufinden,

00:15:48: hey, wie studiert ihr eigentlich neue Musik ein und wie ist euer Alltag so?

00:15:52: Und es ist zum Teil auch sehr, sehr unterschiedlich.

00:15:56: Also, die meisten Sänger, würde ich jetzt sagen,

00:15:59: wahrscheinlich über 90 Prozent gehören ja zu den Menschen, die durchaus gerne und auch viel schlafen.

00:16:03: Also, ich gehöre auch dazu.

00:16:05: Aber es gibt auch die ein oder andere Kollegin, die sagt, ich komme mit vier Stunden Schlag.

00:16:09: Bin ein Zerse. Ja.

00:16:13: Und das hat mich dann wieder gekickt.

00:16:18: Aber auch da bin ich jetzt so weitestgehend, ich sag mal durch,

00:16:22: mit den Personen, die mich jetzt so richtig interessiert haben.

00:16:26: Und so bin ich auch wieder am Gucken.

00:16:29: Aber wie ich eben vorhin sagte, manchmal ergibt sich es dann doch von selbst.

00:16:32: Mich hat jetzt auch ein Schlagzeug kontaktiert, der in Lübeck eine Professur hat

00:16:38: und der schon seit 15 Jahren sehr viel Projekte tatsächlich auch im Südostasiatischen Raum macht.

00:16:48: Und ob ich daran Interesse hätte.

00:16:50: Und da war ich natürlich auch Feuer und Flamme.

00:16:53: Zumal ich vor ein paar Jahren mal versucht habe, was über die japanische Musikszene zu machen.

00:17:01: Und das war insofern schwierig.

00:17:02: Also mir wurden zwar Menschen empfohlen, aber nicht alle sprechen Englisch.

00:17:07: Und ich spreche kein japanisch.

00:17:09: Und jetzt dieser Schlagzeuger, der sagt, nee, nee, ich kann dir auch Menschen besorgen,

00:17:15: die Englisch sprechen, die du dann auch interviewen kannst.

00:17:19: Und da freue ich mich jetzt total, weil ich denke, da geht auch noch meine ganz andere Welt auf.

00:17:25: Und ja, von daher bin ich dann doch immer dankbar, dass irgendwie spannende Themen meines Weges kommen

00:17:33: oder Personen, wo ich dann doch sage, da habe ich jetzt doch wirklich Lust zu.

00:17:37: Hast du auch überlegt, ob du einfach etwas weniger häufig sendest?

00:17:42: Also zum Beispiel einmal im Monat?

00:17:44: Habe ich auch drüber nachgedacht, aber das hat sich dann, also für mich waren dann diese richtigen Pausen wichtige.

00:17:52: Für mich jetzt persönlich.

00:17:54: Also lieber ein paar Wochen Pause machen.

00:17:56: Genau.

00:17:57: Aber das ist vielleicht auch individuell.

00:18:00: Also da will ich jetzt nicht sagen, dass das jetzt das Patentrezept für jeden sein muss.

00:18:05: Aber für mich war es halt so.

00:18:07: Und ja, ich glaube, das ist wahrscheinlich so mit das Wichtigste, also sich den Druck zu nehmen

00:18:14: oder sich gegebenenfalls eben auch die Pause zu können.

00:18:17: Ich kann mich auch erinnern, Laura Melina Seiler, die natürlich einer der erfolgreichsten Podcasterinnen überhaupt ist,

00:18:23: die hat glaube ich erst auch letztes Jahr angefangen, sich meine Sommerpause zu können.

00:18:28: Die hat ja immer durchgesendet und hat ja auch mittlerweile Familie und so.

00:18:33: Und hat dann erst gesagt, Leute, eigentlich bin ich verrückt.

00:18:38: Und das ist auch okay.

00:18:40: Also kein Hörer nimmt einem das übel, wenn man sagt, ich brauche jetzt einfach meine Pause.

00:18:45: Also ich habe mir das auch gedacht.

00:18:47: Wie gesagt, ich hatte einfach dieses Jahr überhaupt keinen,

00:18:51: ja, ich will jetzt gar nicht sagen keine Lust, aber irgendwie hatte ich nicht die innerliche Ruhe zu Podcasten.

00:18:59: So kann man es vielleicht sagen.

00:19:01: Und dann habe ich einfach gesagt, na dann muss der jetzt einfach mal ruhen.

00:19:05: Ja, und dann habe ich im Sommer, glaube ich, eine Folge gemacht, irgendwie zu KI.

00:19:11: Und jetzt mit dir soll es wieder weitergehen.

00:19:16: Ich hoffe, dass mich das jetzt einfach auch motiviert, wieder.

00:19:21: Das wünsche ich dir total.

00:19:23: Wie gesagt, ich glaube, du hast dir ja auch schon so viel aufgebaut.

00:19:27: Du bist ja lang am Markt und du bist ja sowieso für mich so irgendwie, keine Ahnung, die erste Podcast oder die auch mit dem ersten Buch und so.

00:19:36: Und ich bin sicher, dass auch deine Hörer*innen da wieder anknüpfen werden und sagen,

00:19:43: weil du deine Podcasts sind ja einfach so fundiert und informativ.

00:19:48: Und ich habe da ja auch immer viel gelernt.

00:19:51: Und man lernt ja auch nicht aus.

00:19:53: Also es ist ja, es ist schon, glaube ich, auch immer gut, so ein bisschen zu beobachten.

00:19:58: Was tut sich so auf dem Podcastmarkt?

00:20:01: Und gibt es irgendwas, wo ich mit drauf anspringe oder eben auch nicht?

00:20:08: Ich lerne ja selbst ganz viel in meinen Podcasts.

00:20:11: Und ich habe ja, also ich podcaste ja schon seit 2011.

00:20:16: Ich glaube, seit 2011 gibt es diesen Podcast.

00:20:19: Bin ich mir jetzt aber nicht ganz sicher.

00:20:21: Müß ich nochmal nachgucken.

00:20:23: Auf jeden Fall schon einige Jahre.

00:20:26: Und ich habe damals, bin ich gestartet, weil ich einfach Podcasten wollte.

00:20:31: Also um das zu tun, worüber ich ständig spreche und schreibe.

00:20:36: Genau, du bist da ja total authentisch, weil du das immer geliebt hast.

00:20:39: Und das ist ja auch das, na, wer auch vielleicht das Glück hat, bei dir vorbereitet zu werden

00:20:46: oder in eines deiner Coachings zu gehen, was du ja dann auch wirklich einfach sehr souverän vermittelst.

00:20:52: Und du bist ja auch immer auf dem neuesten Stand.

00:20:56: Wir haben uns ja auch im Vorgespräch unterhalten, was sich so auf dem Hostingmarkt so tut.

00:21:02: Und das ist gut, dass du das dann weißt, weil du ja dann immer deinen Kunden auch immer das,

00:21:08: das Beste sich vor allem im Zeit empfehlen kannst.

00:21:12: Dankeschön, Dankeschön, Irene.

00:21:15: Du hattest davon gesprochen, dass du dich auch hast Coaching lassen.

00:21:20: Das war jetzt aber kein Podcast Coaching, sondern es war speziell ein Coaching,

00:21:26: dass du dir selber den Druck rausnehmen darfst.

00:21:31: Genau, also ich habe so ein bisschen rumgeguckt und es gibt auch einen Kollegen,

00:21:36: ich weiß nicht, ob er noch aktiv ist, der so ein bisschen wirklich Podcasts im Sinne von Marketinginstrument

00:21:41: oder ich den auch aus der Podcastszene kannte, hatte ich Kontakt mit ihm

00:21:46: und ich habe auch ein Gespräch mit ihm geführt.

00:21:49: Aber da habe ich dann gemerkt, das geht jetzt gar nicht drum, ob ich jetzt irgendwie was verändern

00:21:55: oder investieren will, sondern es geht erst mal um die grundlegende Frage möchte ich überhaupt.

00:22:00: Und da habe ich gemerkt, da komme ich nicht weiter.

00:22:02: Und dann habe ich, habe ich eine Freundin, Kollegin, die, ich sage so klassische Coaching

00:22:09: sehr, sehr gut macht und bei manchen Fragen wende ich mich gern an sie

00:22:14: und dann haben wir das eben alles beleuchtet.

00:22:17: Also welche Optionen habe ich, das was ich eben angesprochen habe,

00:22:21: kann ich an der Frequenz was verändern, kann ich mir Pausen gönnen,

00:22:28: ja kann ich mit den Druck nehmen und eben dann gibt es thematische Veränderungen,

00:22:33: die mir entsprechen.

00:22:36: Und das hat mir jetzt sehr geholfen.

00:22:38: Ja, das glaube ich, das glaube ich gerne und ich denke darüber darf ja jede und jeder

00:22:44: für sich auch durchaus mal drüber nachdenken.

00:22:47: Ich finde, wenn wir uns so ein Druck machen, also finde ich sowieso nicht gut, ja.

00:22:52: Wir haben schon Druck genug im Leben, da brauchen wir das nicht auch noch beim Podcast machen.

00:22:56: Auf jeden Fall.

00:22:58: Und ich meine, bei mir ist es ja auch so, ich habe den Podcast ja einfach so gestartet.

00:23:03: Ich war mir am Anfang ja gar nicht bewusst, dass es ein Marketinginstrument ist.

00:23:07: Und wie ich eben sagte, es dient mir indirekt, aber ich verdiene ja direkt kein Geld damit.

00:23:15: Und gerade da ist es dann noch wichtiger zu gucken, warum mache ich das.

00:23:20: Und es ist auch immer so in den guten Phasen, also wo ich wirklich positiv motiviert bin,

00:23:27: ist so, wenn ich es michere, auch wenn es Arbeit ist, dass es mir tatsächlich Energie

00:23:33: für alle meine anderen Projekte gibt.

00:23:35: Das war halt eher so in diesen Down Phasen, wo ich das Gefühl habe, oh, und jetzt das auch noch.

00:23:41: Und gleichzeitig merke ich, ist diese Entscheidung, dass es so ist, wie es ist.

00:23:46: Ich meine, wenn sich mal was ergibt mit Förderung, bin ich dafür offen.

00:23:50: Aber ich genieße halt auch sehr diese Freiheit.

00:23:54: Also ich kann wirklich senden, was ich will, mit wem ich will, wie lang ich will.

00:23:59: Und habe da keine Vorgaben wie natürlich manche Leute, die vielleicht auch auch eine Institution

00:24:05: oder so gebunden sind.

00:24:07: Und das ist ein Riesenluxus.

00:24:09: Und das genieße ich schon auch sehr.

00:24:12: Ich denke, selbst wenn du Werbung in deinem Podcast hast oder Sponsoren hast,

00:24:18: bist du schon viel mehr verpflichtet dafür zu sorgen mit Themen, dass du viele Klicks hast.

00:24:25: Das ist richtig.

00:24:26: Also wie gesagt, das hat sich jetzt bei mir auch nicht zu ergeben.

00:24:30: Aber ich weiß, es gibt manchmal Leute, es ist ja auch so, ich versuch dir ja dann immer zu dir zu schicken.

00:24:36: Mich sprechen ja mal Leute an, sie wollen bei mir Podcasts nennen und ich möchte das ja gar nicht anbieten.

00:24:42: Aber manchmal frage ich dann so ein bisschen nach und dann kommt manchmal immer sofort, ja, was ist mit dem Geld?

00:24:48: Und dann denke ich mir immer, vielleicht bin ich da auch die falsche Ansprechpartnerin,

00:24:52: weil ich habe es deswegen nie gemacht.

00:24:55: Und ich stehe auch weiterhin dahinter.

00:24:58: Es hat mir so viel anderes gebracht.

00:25:00: Und ich sehe dann auch manchmal bei diesen Podcasts, wenn die Leute auf mich zu kommen,

00:25:04: das Potenzial da wäre, wenn die einfach mal dieses Geld mal beiseite lassen.

00:25:09: Aber wenn die das dann nicht wollen, dann sage ich halt, ja, mach was ihr wollt, das muss ja eh jeder selber wissen.

00:25:15: Und ansonsten schicke ich sie natürlich gerne zu dir.

00:25:19: Sehr gut.

00:25:22: Irene, ich habe selber ganz viel gelernt wieder in diesem Podcast auch.

00:25:26: Ich finde es toll, dass trotz Sommerpause, dass deine Zahlen grundsätzlich nicht eingebrochen sind und dass auch deine Wiederholtenfolgen wieder gut gehört wurden.

00:25:40: Das ist doch auch eine schöne Beobachtung.

00:25:44: Es ist auf jeden Fall schön und wie gesagt, die Zahlen sind gleichgeblieben oder angestiegen.

00:25:49: Also das ist, wie gesagt, die Pausen haben da nichts verändert.

00:25:53: Ich hatte eben schon beobachtet, dass es gerade in dem Sommerloch hört man den Podcast etwas weniger.

00:26:02: Ja, und du hast dich selber ein bisschen aus der langen Weile rausgezogen, indem du den Blickwinkel nochmal verändert hast und ein Coaching hat dir den Druck genommen.

00:26:14: Das finde ich großartig.

00:26:16: Und ich wünsche dir ganz viel weiter Motivation zum Podcasten und dass die Energie, die du daraus gewinnst, quasi für deine anderen Projekte nutzbar wird.

00:26:29: Ja, das klingt alles ganz wunderbar. Das nehme ich sehr, sehr gerne an und schicke all diese guten Gedanken in meinen Podcast. Danke dir.

00:26:38: Mach's gut.

00:26:39: Ja, mach's gut. Tschüss.

00:26:42: Ich hoffe, Sie konnten aus diesem Gespräch etwas mitnehmen. Entweder, um wieder in Schwung zu kommen fürs Podcasten oder auch für den Start eines neuen Podcasts.

00:26:53: Oder Sie wissen jetzt, die Luft kann eben auch mal rausgehen und haben ein paar Ideen, was Sie tun können. Und dass Sie nicht denken, Sie müssten jetzt alles über den Haufen schmeißen.

00:27:05: Ich werde die anderen Episoden mit Irene in den Show Notes teilen, denn da hat sie ebenfalls tollen Input gegeben.

00:27:12: Wir haben zum Beispiel über das Marketing gesprochen und auch wie Singen uns beim Podcasten unterstützen kann.

00:27:20: Ich freue mich auf jeden Fall, wenn Sie nächsten Monat wieder dabei sind, denn es soll jetzt hier weitergehen. Monatlich.

00:27:28: Außerdem starte ich im Frühjahr mit einem neuen Workshop.

00:27:33: Ich wende mich hier an Menschen, die einen Podcast starten möchten und an aktive Podcaste und Podcaste erinnern, weil ich davon überzeugt bin, dass beide viel voneinander lernen können.

00:27:48: Also auch zu diesem Podcast "Retreat", so der Name des Babys, finden Sie mehr auf meiner Webseite.

00:27:56: Und den Link dahin finden Sie natürlich auch in den Show Notes.

00:28:01: Ich sage vielen Dank fürs Zuhören und ich freue mich, wenn Sie nächstes Mal wieder dabei sind.

00:28:07: Eine gute Zeit wünscht Ihnen Brigitte Hagedorn.

00:28:10: Und mehr bei mich und meiner Arbeit finden Sie auf www.audiobeiträge.de

00:28:19: [Musik]