Der Podcast übers Podcasten – für Podcaster*innen und die, die es werden wollen

Der Podcast übers Podcasten – für Podcaster*innen und die, die es werden wollen

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Man muss sich schon damit beschäftigen und wissen, wie man wo klickt und was man wo zu tun hat und so und die Zusammenhänge ein bisschen erfassen und darauf muss man halt Lust haben und wenn man das nicht hat, dann ist man bei einem Hosting-Anbieter besser aufgehoben.

Hallo und herzlich willkommen beim Podcast übers Podcasten.

Mein Name ist Brigitte Hagedorn, ich bin Autorin und Podcast-Trainerin.

Das Hosting ist ein ganz wichtiger Aspekt beim Podcasten.

Wenn wir unser Audio produziert haben, dann benötigt es ein Zuhause, einen Platz im Internet, in dem wir es ablegen und unsere HörerInnen es wieder herunterladen oder streamen können.

Außerdem wird, wenn wir einen Podcast einrichten, der RSS-Feed erstellt.

Das geht dann quasi von alleine und dieser Feed, der macht das Audio ja auch erst zum Podcast.

Sehr komfortabel ist es für das Hosten einen Hosting-Service zu benutzen.

Doch es ist auch möglich, den Podcast selbst zu hosten, also beim Provider ihrer Webseite zum Beispiel.

Über die Vor- und Nachteile, die Herausforderungen des Selbsthostens möchte ich heute mit Valerie Wagner sprechen.

Valerie Wagner ist begeistert vom Podcasting und hostet ihre Podcasts, das ist jetzt Plural, selbst.

Hallo Valerie, schön, dass du dir die Zeit für dieses Gespräch nimmst.

Hallo Brigitte, danke für die Einladung, ich freue mich, dass ich hier sein kann.

Valerie, sag doch erst mal, wie du überhaupt zum Podcasten gekommen bist.

Ich habe dich eingangs als begeisterte Podcasterin bezeichnet, doch wie kam das überhaupt?

Also das hat angefangen 2016, da bin ich aus meiner gelernten Hotelbranche, also aus meinem gelernten Beruf raus und habe gedacht, ach, dieses ganze Wissen, das ich jetzt mir angeeignet habe, das muss irgendwo hin, das will ich nicht mitnehmen, ich fange jetzt mal an zu bloggen.

Und dann habe ich mir das Bloggen beigebracht und habe mir eine Domain eingerichtet und eine Webseite und habe das so ein paar Monate gemacht. 2017, am 1.1. bin ich online gegangen und so im Sommer habe ich mir gedacht, irgendwie ist es nichts, da gibt es kein Feedback, keiner hat auf meinen Blog gewartet, ich möchte irgendwie auch mit jemandem mich austauschen.

Und dann bin ich auf die Suche gegangen und habe Podcasts entdeckt.

Und dann habe ich mir dein Buch gekauft, hab mir das Podcasten beigebracht und bin am 18.

November 2017 mit der ersten Folge in meinem allerersten Podcast, in meiner allerersten Sendung Hotelomotion on Air online gegangen.

Und seitdem spreche ich ins Netz und habe eine Riesenfreude, also bin wirklich sehr begeisterte Podcasterin.

Das hört sich großartig an, allerdings muss ich fragen, beim Podcasten hast du ja auch nicht viel Austausch, oder, du kannst zwar sprechen, statt schreiben und kannst Gäste einladen.

Genau, also mein Podcast war von vornherein als Interview-Podcast gedacht.

Ich halte nämlich nichts von Monologen und ich fühle mich auch total komisch, wenn ich Monologe führe, also das ist für mich ein ganz seltsames Gefühl, obwohl ich jetzt erst im Dezember, Januar, also zum Jahreswechsel angefangen habe, tatsächlich einen Podcast, eine neue Sendung zu starten, wo ich nur alleine spreche und erkläre.

Ja, genau.

Und das ist so ein bisschen auch für mich eine kleine Challenge, so ein bisschen raus aus der Komfortzone.

Wie viele Podcasts machst du denn jetzt?

Also aktuell habe ich vier Sendungen, einen Interview-Podcast, dann diesen neuen Podcast und dann noch zwei mit Podcast-Buddies, also als Co-Host, einmal über Bücher und einmal über Storytelling.

Bekomme ich die Links dazu, wenn du hier schon nicht die Namen verrätst?

Du darfst hier gerne Werbung für deine Produkte machen.

Das ist lieb, also der Interview-Podcast ist die Podcast-Reportage, da spreche ich einfach mit interessanten Menschen und Experten.

Mit mir hast du auch schon gesprochen.

Und genau, mit dir habe ich auch schon gesprochen.

Dann habe ich Text und Podcast, das ist der Text und Podcast-Podcast, da geht es eben um Podcasting und Texte eigentlich auch.

Dann habe ich die Bücherstaplerinnen-Podcast, da geht es um Bücher.

Und dann gibt es noch Format, Follow, Story, da geht es um Storytelling.

Genau, und das eben das Format der Geschichte folgt.

Wow.

Und du hast dich beim Podcasten gegen einen Hosting-Service entschieden.

Was war dafür der Grund?

Naja, das ist alles gestartet oder nach wie vor zum Großteil ein Hobby-Projekt und da war es mir einfach wichtig, also der ausschlaggebende Punkt war das Geld, die Sparsamkeit, die Ausgaben niedrig oder die Kosten niedrig zu halten.

Und dadurch, dass ich ja schon einen WordPress-Blog habe, zahle ich dafür schon die Gebühren an den Provider.

Und beim Podcast-Hoster hätte ich ja dann auch noch mal diese monatlichen Kosten gehabt, um das Hosting zu bezahlen.

Und dann habe ich gedacht, okay, das lege ich zusammen, was muss ich denn dafür können und was muss ich dafür machen.

Und dachte mir einfach, ja, es ist auch mein Content und ich weiß, wenn jetzt irgendeiner dieser Hosting, das ist ja auch eine Fremdplattform, ja jetzt im schlimmsten Fall pleite ginge, dann wer weiß, was mit meinen Inhalten passiert und so weiter.

Und ja, jetzt weiß ich natürlich, dass es nicht so sein wird, dass es alles verschwunden ist, aber ich wollte es einfach unter meiner Kontrolle haben und habe mich dann für Selbsthosting entschieden.

Wobei ich am Anfang auch, also ich war zuallererst auf Soundcloud und dann war ich noch auf Podcaster.de.

Wobei Soundcloud ich jetzt nicht unbedingt als Podcast-Hosting-Service begreife.

Aber das war ja vor sieben Jahren, also ganz in meinen Anfängen sozusagen.

Also du hostest auf WordPress.

Ja.

Und für das Selbsthosten brauchen wir ein Podcast-Plugin.

Und normalerweise muss die WordPress-Seite in diesem Fall eben auch bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

Also die muss zum Beispiel so genannte Byte-Range anfragen können.

Das heißt, die Hörer und Hörerinnen müssen die Audios auch streamen können.

Also nicht, dass man auf den Play-Button klickt und dann lädt die erst im Hintergrund und fängt dann an zu spielen.

Und du musst natürlich Platz für die Audiodateien haben.

Und auch wenn viele Menschen gleichzeitig auf die Folgen zugreifen, dann muss die das aushalten können.

Hast du das im Vorfeld geprüft?

Dein Höhö hört sich jetzt so ein bisschen an.

Ach ja, ist ja interessant.

Ja, allerdings.

Also da hast du mich jetzt erwischt.

Nö, hab ich nicht geprüft.

Ich hab's einfach gemacht.

Und es hat funktioniert.

Also das, ja, genau.

Ja, wunderbar.

Ich denke.

Bis heute.

Ja, ich denke, die modernen Provider, die können das auch.

Und dann kann man vielleicht mal irgendwann ein höheres Paket kaufen oder noch Speicherplatz oder so, wenn man merkt, es wird doch eng.

Ja, wunderbar, schön.

Du bist also auch eine Selfmade-Frau oder wie sagt man, eine Autodidaktin, genau.

Ja, total, ja.

Ja, schön.

Und ich hab auch eine Zeit selbst gehostet mit dem BlueBree PowerPress Plugin.

Nutzt du das auch?

Genau, das nutze ich auch, ja.

Und ich hatte dann auch noch mal das Podlove oder den Podlove Podcast Publisher mir genauer angeguckt, hab dann aber auch mit BlueBree PowerPress Plugin, was ein schrecklicher Name.

Hast du noch andere Plugins ausprobiert?

Nee, gar nicht.

Ich bin, ich hab quasi, ich weiß gar nicht mehr, wie das kam.

Ich hab mich, glaube ich, mit einem, das ist schon so lange her, ich hab mich mit einem Bekannten dazu ausgetauscht und dann haben wir gemeinsam recherchiert und am Ende ist es das BlueBree geworden, ja.

Und das hab ich dann installiert und eingerichtet, das ja auch einigermaßen.

Also gibt's auch jetzt heutzutage ganz viel Infos im Netz, was man da alles ausfüllen muss und wie da was funktioniert und ja, wenn man sich damit ein bisschen beschäftigt und es nicht von heute auf morgen sein muss und ein bisschen Zeit hat, dann ja, kann man sich das gut anlesen, was man da zu tun hat in diesem Plugin.

Ja, aber die Seite ist auf Englisch.

Das stimmt, ja.

Die Seite ist also viel einfacher geworden.

Das ist auch richtig, finde ich auch.

Die haben es übersichtlicher gestaltet und am Anfang war es auch immer so, dass die auch immer versucht haben, dich auf ihr Hosting zu lenken und dann, also mit so Suchanfragen oder so Portanfragen, dann ist es immer nicht so, ist man nicht so weit gekommen und musste sich dann doch irgendwie immer selber helfen, ja.

Ich glaube, das machen sie heute immer noch.

Ja, das ist halt das Geschäftsmodell, ja.

Genau, weil, das muss man vielleicht noch dazu sagen, Blueberry ist eben auch ein Hosting-Service.

Blueberry ist aber schon für die Freiheit des Podcasts und für die Freiheit des Podcast-Feeds, aber klar, wollen natürlich auch ihr Hosting verkaufen.

Hast du eine Statistik bei Blueberry?

Ja, ich habe den ersten Podcast und da, da will ich, eigentlich müsste ich schon messen, richtig messen, aber was halt über Blueberry dann abgerufen wird, ja, also das ist auch nicht so ganz genau und das wird mir einmal im Monat zugesendet, aber da habe ich, und das habe ich bisher nicht geschafft, umzuswitchen, weil ich nicht mehr weiß, wie es geht und wo es geht und weil ich, glaube ich, auch mit meinen Credits, die ich bei Blueberry nicht habe, gar nicht so weit komme, dass ich das ändern kann.

Da kriege ich immer noch die Hörer- oder Download-Statistiken von meinem allerersten Podcast von Hotel Omotion On Air.

Ich kann mich da auch dran erinnern, ich hatte, man konnte bei Blueberry eine Statistik einrichten, man musste dann einen Account einrichten, musste aufpassen, dass man nicht in dieses kostenpflichtige Hosting kommt und dann war es auch so, ich hatte dann auch einen zweiten Podcast da laufen und es war schwierig, die Statistiken zu trennen, aber man hatte halt schon einen Überblick, wird es denn überhaupt gehört und wie oft wird es runtergeladen und so, das fand ich schon, aber stimmt, schade, ich habe gedacht, das wäre vielleicht mittlerweile ein bisschen besser.

Nee, leider nicht, ich glaube, das machen sie tatsächlich nur für ihre Hosting-Kunden.

Ja, aber man bekommt eine, also es ist möglich.

Also ich empfehle es gerne, weil es halt einfach, wenn man in das Plug-in-Verzeichnis bei WordPress guckt, dann ist es das am häufigsten genutzte und es wird eben regelmäßig aktualisiert, es ist eben auch wirklich immer mit jeder WordPress-Version kompatibel und das sind schon wichtige Gründe.

Ich habe auch Plug-ins mir angeguckt, wo ich dann irgendwie so denke, wenn da so lange nichts dran gemacht ist, ob das dann okay ist, ich bin da immer ein bisschen unsicher dann auch.

Genau, also das hat einfach einen guten Eindruck gemacht und ist auch, wie du sagst, auch mit den Download-Zahlen im WordPress auch sehr weit oben und ich meine, sonst gibt es ja auch nicht wirklich viel Alternativen.

Es gibt noch, das hast du glaube ich auch schon erwähnt, dieses Podloft und dann fällt mir schon gar nichts mehr ein, ehrlicherweise.

Buzzprout gibt es noch.

Ah ja, genau, ja.

Und ich glaube, noch ein paar andere, ich werde das auch, also auf jeden Fall in den Shownotes verlinken, ich habe dazu auch schon mal was geschrieben.

Du hast ja auch mal einen Hosting-Service benutzt, auch wenn das schon lange her ist.

Würdest du sagen, das mit einem Plug-in zu machen, das Selbsthosten, ist jetzt deutlich aufwendiger?

Ne, ich finde es überhaupt nicht aufwendiger, weil du natürlich, was dir natürlich der Host da abnimmt, ist ja die Distribution oder auch, soweit ich weiß, ja, ich kann mich, ich weiß es gar nicht mehr, ist es denn nicht so, dass auch der Host da dann dafür sorgt, dass dein Podcast einfach gelistet wird, auch in den ganzen Podcatchern, ohne dass du dort irgendwas tun musst?

Naja, ein bisschen was musst du schon tun.

Also, du musst über die Plattform des Hosting-Services, musst du schon in die einzelnen, aber das kannst du dann einfach über einen Link machen, in die einzelnen Verzeichnisse gehen.

Ach, ja, dann unterscheidet es sich ja gar nicht.

Also, das musst du halt beim Plug-in, beim Blueberry Plug-in auch einmal machen und es dann halt verknüpfen und dann jedes Mal, wenn was Neues kommt, wird es aktualisiert.

Also, das ist easy.

Du hast jetzt zum Beispiel aus Blueberry heraus, hast du keinen Link zum Beispiel zu Apple Podcast?

Ich habe im Blueberry Plug-in den RSS-Feed quasi von Apple eingetragen und darüber wird sich ausgetauscht, aber, oder wie meinst du, aus Blueberry heraus?

Wenn du dein RSS-Feed hast, dann nimmst du den Feed und gehst dann zu Apple und du gehst zu Spotify, zu jedem Anbieter, zu jeder Plattform einzeln und meldest dort den Feed an.

Ja, genau so, ja.

Genau, das ist dann ein bisschen umständlicher.

Da unterstützen dich die Services dann noch ein bisschen.

Ah, okay.

Aber viele haben eben auch zum Beispiel podcast.de als Plattform gar nicht drin.

Ja.

Und da sollte man sein Podcast meiner Meinung nach eben auch anmelden.

Und wenn man mit Spotify für Podcasters hostet, was ja auch kostenlos wäre, dann kann man den auch in den unterschiedlichen Verzeichnissen anmelden, aber es ist nochmal so ein kleiner, kleiner Extraschritt eingebaut.

Der Podcast ist, sobald du ihn veröffentlicht, sofort auf Spotify zu hören.

Für die anderen musst du dann nochmal so einen Extraschritt machen und da passiert es halt oft, dass die PodcasterInnen das nicht mehr machen oder nicht sehen oder es auf Übermorgen verschieben.

Ja, okay.

Valerie, wem würdest du denn vom Selbsthosten eher abraten?

Ach ja, Menschen, die es eilig haben und die vielleicht Menschen, bei denen diese technischen Aspekte des Podcasts nicht so wichtig sind, sondern denen eher daran gelegen ist, dass das, was sie zu sagen haben, in die Welt kommt, denen würde ich davon abraten.

Weil es ist natürlich, man muss sich schon damit beschäftigen und wissen, wie man wo klickt und was man wo zu tun hat und so und die Zusammenhänge ein bisschen erfassen.

Und darauf muss man halt Lust haben.

Und wenn man das nicht hat, dann ist man bei einem Hosting-Anbieter besser aufgehoben.

So würde ich das auch sehen.

Danke Valerie, dass du deine Erfahrung mit dem Selbsthosten mit mir und mit meinen Hörern und Hörerinnen geteilt hast.

Und weiterhin frohes Podcasten!

Vielen Dank!

Ihnen, liebe Hörer und Hörerinnen, danke ich fürs Zuhören.

Und ich freue mich, wenn Sie nächstes Mal wieder dabei sind.

Dann werde ich vermutlich mit Georg Holzmann von Auphonic sprechen.

Wenn Sie Auffragen an ihn haben, dann senden Sie mir die gerne.

Und zwar an brigitte.audiobeiträge.de.

Eine gute Zeit bis dahin wünscht Ihnen Brigitte Hagedorn.

Mehr über mich und meine Arbeit finden Sie auf www.audiobeiträge.de.

Über diesen Podcast

Im Podcast über Podcasten bekommen Sie Tipps und Anregungen rund ums Podcasten. Sie lernen erfolgreiche Podcaster*innen sowie interessante Audioprojekte und ihre Macher*innen kennen. Ich, Brigitte Hagedorn, spreche außerdem mit Expert*innen zu fürs Podcasten relevanten Themen. Außerdem geht es darum, wie Sie einen Podcast erfolgreich als Marketinginstrument einsetzen können. Mehr über mich und meine Arbeit auf www.audiobeitraege.de 🚀

von und mit Brigitte Hagedorn - audiobeiträge

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