00:00:00: Kurz gesagt, kurz gesagt. Sprich, je kürzer die Sätze sind, desto einfacher ist es für Menschen.
00:00:07: Immer wieder. Es ist eine simple Rhetorikregel, die auch hier tatsächlich gilt.
00:00:14: Music.
00:00:20: Hallo und herzlich willkommen beim Podcast übers Podcasten. Mein Name ist Brigitte
00:00:26: Hagedorn, ich bin Podcast-Trainerin, Mentorin und Autorin.
00:00:31: Heute spreche ich mit Gudrun Klask über Sprache.
00:00:36: Und da Sprache ja das Instrument in einem Podcast ist, sprechen wir eben über Sprache im Podcast.
00:00:44: Gudrun hat mir gesagt, als wir uns kennengelernt haben, dass sie anhand der
00:00:48: Ausdrucksweise gut erkennen kann, wie ein Mensch so tickt oder was mit ihm los ist.
00:00:55: Und sie arbeitet als Sprachcoach unter anderem.
00:01:00: Mich hat das natürlich neugierig gemacht, denn wie gesagt, Sprache ist das Mittel,
00:01:04: das wir im Podcast nutzen.
00:01:07: Ich bin jetzt in ihrer Praxis und möchte mehr über Sprache erfahren,
00:01:13: wie wir sie besser nutzen können und sage Hallo Gudrun.
00:01:18: Hallo Brigitte, ich freue mich, dass du hier bist. Ich mich auch.
00:01:23: Ich habe jetzt eingangs gesagt, du bist Sprachcoach, du bist eine ganze Menge.
00:01:27: Du bist zum Beispiel Diplom-Cembalistin. Ja.
00:01:32: Du bist Heilpraktikerin für Psychotherapie, Trinergy NLP Master.
00:01:40: Trinergy Diplom-Coach und Dozentin der Lingva Eterna.
00:01:48: Und da habe ich schon ein bisschen gegoogelt und gesehen, das hat was mit Sprache
00:01:51: zu tun. Habe ich mir auch so ein bisschen gedacht.
00:01:54: Das heißt, das ist das Konzept, nach dem du arbeitest.
00:01:58: Nicht nur. Nicht nur. Magst du das trotzdem mal erklären und vielleicht,
00:02:04: wie das im Zusammenhang mit deiner Arbeit als Sprachcoach steht?
00:02:09: Was macht überhaupt ein Sprachcoach?
00:02:11: Zum einen bin ich ein sprachpsychologischer Coach, das heißt,
00:02:16: ich schaue, was sich auch hinter der Sprache verbirgt.
00:02:23: Fange ich mal von hinten an mit dem Lingua Eterna. Das war tatsächlich auch
00:02:27: eines der ersten großen Ausbildungen, die ich zum Thema Sprache gemacht habe.
00:02:33: Und dort geht es darum welche
00:02:36: wirkung worte auf mich selber
00:02:39: haben und dann im umkehrschluss auf
00:02:42: andere das heißt es ist ein komplett anderer ansatz als wir die meisten es kennen
00:02:47: wie muss ich sprechen damit da wird eher geguckt wie es meine sprache was sagt
00:02:53: das über mich wie Wie ist die Struktur und was verbirgt sich manchmal hinter den Worten?
00:03:02: Und wenn ich da anfange, etwas zu verändern, dann bekomme ich auch einen eigenen,
00:03:08: anderen Ausdruck. Ich mache mal ein Beispiel.
00:03:11: Viele Menschen sagen zum Beispiel, ich muss mal eben schnell.
00:03:16: Sehr gerne, häufig genutzt. Schon allein die Körpersprache, das sehen Sie,
00:03:21: liebe Zuhörer, jetzt natürlich nicht, ist meistens so diese Schildkröte,
00:03:24: die mir der Kopf geht, immer schön nach vorne. Ich muss mal eben schnell.
00:03:28: Das heißt, der Körper geht schon immer gleich mit. Und das hat nonverbal eine
00:03:32: Botschaft auf den anderen Menschen.
00:03:34: Wenn ich sage, ich mache oder ich werde jetzt einkaufen gehen,
00:03:39: anstatt ich muss mal eben schnell noch einkaufen gehen, dann hat das eine andere Wirkung auf mich.
00:03:46: Denn mich entschleunigt es, mich beruhigt es. Und für den anderen auch.
00:03:50: Es ist sehr viel angenehmer, mit jemandem zu sprechen, der eine ruhige Ausstrahlung
00:03:54: hat, der weiß, was er will und einfach ruhig sein Ding macht als jemand,
00:03:58: der sehr unruhig vor sich hin agiert.
00:04:02: Und das ist so die Grundlage. Und dann gibt es da viele Abteilungen von Wortfeldern,
00:04:10: wie zum Beispiel eben die Wischiwaschi-Sprache.
00:04:15: Eigentlich, vielleicht, was das für eine Auswirkung hat.
00:04:20: Hatte ich gerade diese Woche bei einer Klientin, die das Wort eigentlich liebte
00:04:24: und wir entdeckten dann, dass sie sich gerne versteckt, denn eigentlich,
00:04:28: da verstecke ich mich sehr gerne und zeige mich nicht so, wie ich bin, zum Beispiel.
00:04:34: Das heißt, zu dir kommen Menschen, die haben ein Anliegen und dann versuchst
00:04:40: du, über die Sprache mit ihnen zu arbeiten. Genau.
00:04:46: Das ist für mich wie ein Krimi. Ich schaue dann, was da ist.
00:04:52: Zum einen gibt es die Sprachstruktur, die schon viel aussagt.
00:04:56: Die Grammatik ist der Bauplan, die Worte sind die Bausteine.
00:05:00: Wie meine Lehrerin immer so schön sagte, finde ich nach wie vor passend.
00:05:05: Menschen, die selten zum Punkt kommen, kommen auch selten zum Punkt in der Handlungsart und Weise.
00:05:13: Da lässt sich viel ansetzen. Das heißt, es fängt an bei ganz Burnout-Geschichten
00:05:21: oder wie strukturiere ich meinen Tag oder wie komme ich besser klar im Leben
00:05:25: bis hin zu großen Persönlichkeitsentwicklungen oder auch Traumata-Arbeit,
00:05:30: was dann so mein Lieblingsding ist.
00:05:33: Nur grundsätzlich lässt sich an der Sprache entlanghangeln, was wie jemand spricht.
00:05:37: Du hattest eben Grammatik gesagt und das leuchtet mir ein, wer nicht auf den Punkt kommt.
00:05:43: Ich würde auch noch sagen, wer keine Pausen macht beim Sprechen.
00:05:47: Es hat aber nichts damit zu tun, dass man die richtige Grammatik nutzt.
00:05:52: Nein, auch ist kein Wort falsch.
00:05:56: Jedes Wort hat in der Sprache seinen Sinn und es ist eher so ein Gucken,
00:06:01: wenn es die Balance verloren hat.
00:06:04: Wenn Wenn Menschen viel Stress haben, dann hören sie nicht mehr auf zu reden oftmals.
00:06:10: Dann ist es zu viel. Und dann wieder zurückzudrehen. Wenn jemand viel Muss in
00:06:16: der Sprache hat und gar nicht mehr Ruhe-Worte, in Anführungszeichen, ist es zu viel.
00:06:21: Es ist eher mal so ein Gucken, wo ist irgendwas aus der Balance geraten.
00:06:25: Das Wort Muss gehört in den Sprachwortschatz. Manches müssen wir.
00:06:28: Ich muss die Steuer abgeben, kann ich nichts dran ändern.
00:06:32: Nur da zu gucken, wenn jemand das sehr, sehr viel in der Sprache hat,
00:06:36: dann hat er meistens eben auch ein Muss-Thema. Also dann ist sehr viel Stress unterwegs.
00:06:41: Ich bemühe mich auch, nicht das Wort muss, müssen zu benutzen.
00:06:46: Und wenn mir jemand sagt, ich müsste was machen, dann sage ich gerne,
00:06:50: ich muss gar nichts, ich muss sterben.
00:06:54: Alles andere ist offen. Aber du hast recht, natürlich, so ein paar Dinge müssen wir.
00:07:00: Aber ich höre auch so ein bisschen raus, es kommt ja jetzt auch nicht darauf
00:07:03: an, dass man nie wieder müssen sagt.
00:07:06: Und manchmal hört sich das auch immer ein bisschen schwierig an,
00:07:09: wenn ich sage, dann darf man,
00:07:12: weil es doch nicht so richtig passt, sondern es kommt darauf an,
00:07:16: wenn ich ständig müssen sage, dann könnte man eben daraus erkennen oder darin erkennen,
00:07:23: die Person hat Druck, die hat Stress. Stress, genau.
00:07:26: Und da gibt es dann noch den Special, dass individuelle Menschen dann auch oftmals
00:07:32: individuelle Wörter haben. Ich nehme ein Beispiel von mir selber.
00:07:36: Früher, wenn ich aufgeregt war oder wenn ich so unter Stress war bei Seminaren
00:07:42: oder Vorträgen, dann tauchte bei mir ganz schnell das Wort bisschen auf.
00:07:46: Dann habe ich ganz oft das Wort bisschen in der Sprache gehabt.
00:07:50: Dann wusste ich persönlich für mich, okay, mein Level ist gerade ganz oben,
00:07:55: tief durchatmen, komme erstmal wieder runter.
00:07:58: Das heißt für mich, natürlich nach der Ausbildung, hatte ich so für mich so
00:08:02: ein paar Anzeiger, okay, wenn die Sachen in der Sprache bei mir auftauchen,
00:08:07: dann bin ich auf einem gewissen Energielevel oder Stresslevel, besser gesagt.
00:08:13: Das kann dann noch dazukommen.
00:08:15: Das heißt, Menschen haben auch persönliche Wortgeschichten und da wird es dann spannend.
00:08:22: Die eine Abteilung ist für mich die allgemeingültigen, wie muss und man und
00:08:27: vielleicht und eigentlich.
00:08:28: Und dann gibt es dann noch zu gucken, was hat jeder für sich so an Repertoire,
00:08:33: wo es gut ist, mal drauf zu schauen. Darf ich dich ein bisschen als Sprachcoach hier mal nutzen? Ja.
00:08:42: Ich sage zum Beispiel ganz oft, gerade in Interviews, quasi.
00:08:47: Ist das auch ein besonderes Wort? Ja, das ist auch ein eigenes Wort,
00:08:52: das ist auch so ein Füllwort.
00:08:55: Eines der Füllwörter. Ich streiche das in meinen Beiträgen dann gerne raus.
00:09:02: Da ist einfach zu gucken, was magst du sagen, erst zu überlegen und dann zu sprechen.
00:09:10: Und zu deiner Eingangsfrage, Podcast und Sprache, finde ich immer diese Regel,
00:09:15: erst überlegen, dann sprechen.
00:09:18: Auch die Pausen mal aushalten oder dass ganz kurz Stille ist.
00:09:21: Dann verschwinden von alleine auch die Füllwörter und die M's und M.
00:09:26: Wenn ich einfach mir die Ruhe gebe, kurz zu überlegen, einem selber kommt es
00:09:31: ja immer ewig lang vor, dem Außen nicht, nein, dann hören diese Worte oftmals
00:09:37: von alleine auf, ohne viel Training und alles.
00:09:40: So diesen Mut zu haben, ich weiß gerade nicht weiter, jetzt weiß ich wieder weiter.
00:09:47: Also quasi ist so ein Füllwort oder auch wie eine M, in dem ich mich quasi nicht
00:09:52: traue, einfach mal die Klappe zu halten und eine Pause zu lassen. Genau.
00:10:00: Dankeschön. Gerne. Vielleicht magst du grundsätzlich zu dem Lingva Eterna Sprach-
00:10:09: oder Kommunikationskonzept noch was sagen.
00:10:12: Was ist das? Ich habe gesehen, das ist auch geschützt oder der Name ist geschützt.
00:10:18: Mechthild, so heißt die Gründerin, Mechthildvon Scheuer-Deversdorf,
00:10:23: hatte ein Kind, das viele Probleme hatte und hat das begleitet,
00:10:30: dass es wieder gut ins Leben kommt.
00:10:32: Das war so ihr erstes Buch darüber, hat sie auch ein Buch geschrieben,
00:10:34: "drückmich mal ganz fest".
00:10:37: Daraufhin gab es viele Elterngespräche oder hat sie Elterngruppen gehabt und
00:10:42: hat dann gemerkt, ich erzähle immer so viel und ich übe mit denen so viel und
00:10:46: es kommt dennoch nichts an.
00:10:48: Die kommen zwar immer wieder, es ist schön, nur dann ist irgendwas,
00:10:52: was nicht so richtig klar rüberkommt.
00:10:54: Und dann hat sie angefangen, sich intensiver mit der Sprache zu beschäftigen.
00:11:00: Wie komme ich, eigentlich eure Frage, wie komme ich klar an?
00:11:03: Wie kann das leichter gelingen?
00:11:06: Hatte eh eine starke Beziehung zur Sprache generell, das war für sie immer eines
00:11:12: der wichtigsten Medien und hat sich dann auf den Weg gemacht,
00:11:16: das alles genauer zu betrachten und hat dann gesehen, wie tief das eben geht
00:11:22: und welche Wirkung es hat.
00:11:25: Und dass Worte auch eine Geschichte haben, dass Worte sich unter anderem zeitlich
00:11:30: verändert haben und somit auch eine gewisse Energie mit sich tragen und Auswirkungen haben.
00:11:38: Ich nehme mal ein Beispiel wieder, um es plausibler zu machen.
00:11:42: Das Wort sehr kommt eigentlich aus der Sprache des verwundet sein, versehrt sein.
00:11:49: Und wenn Menschen viel Sehe in der Sprache haben, ist auch oft dieser Stress,
00:11:55: dieses, das ist ja auch so eine Verbundung, zu viel zu haben.
00:11:59: Die Korrelation gibt es zum Beispiel. Und da schwingt dieses alte Versehrtsein
00:12:05: immer noch ein Stück weit mit.
00:12:07: Das ist interessant. Ich finde Sprache total interessant. Und natürlich auch
00:12:13: solche Zusammenhänge zu sehen.
00:12:16: Ich finde interessant auch, wie andere Sprachen, welche Worte es dort gibt und
00:12:22: im Unterschied zum Beispiel zu der deutschen Sprache.
00:12:27: Ein Beispiel ist zum Beispiel dieses Wort Erkenntnis.
00:12:31: Das haben wir halt, wir erkennen etwas, aber im Englischen ist es Insight.
00:12:37: Und das finde ich ein ganz schönes Beispiel.
00:12:42: Und ich denke mir dann auch oft, empfinden die, die diese Sprache sprechen,
00:12:49: eine Erkenntnis auch nochmal tiefer als wir vielleicht.
00:12:53: Ja, da gibt es tatsächlich auch Forschung zu von den Anthropologen und auch andere Richtungen.
00:13:03: Dieses, was ich nicht in der Sprache habe, habe ich nicht in der Handlung und nicht im Gefühl.
00:13:08: Und es gibt die unterschiedlichsten Beispiele
00:13:12: eines der bekannten, was man gern genannt wird dass Inuits
00:13:16: sehr viel mehr Wörter für Schnee haben weil die
00:13:19: einfach das ist deren Medium die sie sehen natürlich ganz andere
00:13:23: und ganz viel mehr unterschiedliche Aggregate als wir
00:13:26: für uns fällt darunter wird matsch und dann ist er
00:13:28: wieder weg und er bestimmt nicht unser leben das ist
00:13:31: einfach mal ab und zu da dadurch dass
00:13:34: die das so viel haben haben die viel mehr wörter bei
00:13:39: afrikanischen Stämmen hat man gemerkt oder gesehen dass
00:13:43: die viel mehr Wörter auch für grün haben oder auch für Farben und für die Natur
00:13:48: weil sie darin leben und das schärft den blick oder gibt mehr raum für mehr
00:13:55: Gefühl und für mehr Handlung und eine größere Ansicht für etwas.
00:14:01: Wo wir mehr Worte für haben, haben wir auch mehr Bezug zu.
00:14:04: Es gibt ja auch den Ansatz, dass man sagt, das wofür wir keine Worte haben,
00:14:11: können wir eigentlich auch nicht sehen.
00:14:15: Und ich finde es ganz interessant, ich habe vor einigen Jahren den Multiple
00:14:21: Sklerose Podcast gemacht und ich habe dort mit Betroffenen gesprochen und ich
00:14:27: habe ganz oft das Feedback bekommen von denen,
00:14:31: dass es ihnen total gut getan hat, mal darüber zu sprechen.
00:14:35: Und nicht mit einem Arzt oder auch nicht mit einem aus der Familie,
00:14:39: sondern mit einem Fremden im Prinzip mal einige Dinge auszudrücken und dass
00:14:46: das für die ganz extrem hilfreich war.
00:14:49: Ja, das glaube ich gerne.
00:14:52: Und in Podcasts wird ja auch ganz viel eigentlich auch über Gefühle gesprochen.
00:14:59: Und es gibt so einen Podcast-Song, der heißt, über meine Gefühle kann ich nur
00:15:05: in meinem Podcast reden.
00:15:06: Das ist auch ganz witzig.
00:15:10: Podcasts bringen eben doch noch mal mehr Dinge zum Ausdruck.
00:15:16: Ich könnte jetzt noch weiter abschweifen und einfach mit dir über Sprache sprechen.
00:15:21: Das ist wirklich interessant.
00:15:24: Ich habe auch ständig das Thema Gendern im Kopf und das ist ja auch so spannend.
00:15:30: Macht man es, macht man es nicht? Wie schätzt man den ein, der es nicht macht
00:15:33: und wie schwierig ist es tatsächlich?
00:15:36: Aber das überspringen wir jetzt mal hier.
00:15:40: Dieses Lingua Eterna wollte eben auch versuchen, klarer zu sprechen.
00:15:46: Ja, auf jeden Fall. Was gehört denn dazu, sich klar zu artikulieren,
00:15:53: zu äußern, jetzt in diesem Konzept?
00:15:56: Zum einen die Bewusstheit um die Worte und welche unterschiedliche Auswirkungen das hat.
00:16:05: Ich habe da so ein paar Karten. Ich
00:16:08: finde nach wie vor den Kartensatz von Lingenwein-Terner ganz wunderbar.
00:16:11: Da gibt es mehrere verschiedene Themen.
00:16:14: Dort wird vielleicht etwas klarer, worum es geht.
00:16:20: Oben steht immer, oder steht ein Satz, wie er üblich ist.
00:16:25: Unten steht eine Alternative. Kann jeder dann gucken, ob es für ihn passt oder
00:16:29: ob es nochmal umwandelt. Nur es gibt dann den Unterschied, wie klingt das eine
00:16:34: und wie klingt das andere.
00:16:36: Wie sehe ich aus, wenn ich das eine spreche? Wie sehe ich aus,
00:16:40: wenn ich das andere spreche?
00:16:42: Zum Thema Schildkröte oder zappelig oder was auch immer.
00:16:46: Und hinten auf der Karte steht das Thema dieser Karte.
00:16:52: Es gibt für jedes Wort gibt es sozusagen eine Karte.
00:16:56: Darf ich so eine Karte mal gerade sehen?
00:16:58: Das ist schon eine intensivere Karte. Macht es Sinn, das jetzt hier vorzulesen?
00:17:03: Also wir hören das jetzt nur?
00:17:06: Doch, auch hören ist ganz wichtig. Das ist der erste Schritt. Geht auch ohne Sehen.
00:17:12: Ich mache mal einen Satz. Ich spreche ihn einfach zweimal und dann spreche ich
00:17:15: die Alternative zweimal.
00:17:17: Und du sagst einfach, wie hört sich und fühlt sich für dich das eine an und
00:17:21: wie das andere. ja und ich mache aber erst noch den strahl ein bisschen vom mikrofon weg.
00:17:29: Versuch mal dich ein bisschen mehr zu konzentrieren versuch mal dich ein bisschen
00:17:35: mehr zu konzentrieren konzentriere dich bitte auf diese aufgabe du kannst das
00:17:42: konzentriere Konzentriere dich bitte auf diese Aufgabe. Du kannst das.
00:17:49: Wie ist das eine? Wie ist das andere? Mich hat das jetzt alles so ein bisschen
00:17:54: angefasst, weil diese Aufforderung,
00:17:59: so konzentrier dich mal, steckt für mich so ein kleiner Vorwurf drin,
00:18:04: ich würde mich nicht konzentrieren.
00:18:07: Ja. Eigentlich aber in jeder dieser.
00:18:11: Genau, das ist eine Möglichkeit. Genau. Und doch, waren die beide gleich oder
00:18:18: war es unterschiedlich für dich?
00:18:21: Es war ein bisschen unterschiedlich, aber weil mich das jetzt direkt so angefasst
00:18:26: hat, habe ich da gar nicht mehr drauf geachtet. Genau.
00:18:31: Da würde ich dann bei dir eher gucken, was fasst dich da an,
00:18:34: was ist es, was ist deine Geschichte dahinter?
00:18:37: Denn es kann schon sein, dass es für Pädagogen, also für Lehrer und Trainer
00:18:41: und so, sich mal bitten zu konzentrieren, ist einfach eine Bitte oder eine Aufforderung
00:18:48: tatsächlich, um weitermachen zu können, wie auch immer.
00:18:51: Und da ist dann die Frage, wie kann ich das ausdrücken, dass der andere es A im Mut macht.
00:18:57: Hier war es so ein Beispiel, wo ein Schüler sich schlecht konzentrieren konnte
00:19:02: und auch glaubte, er kann es nicht.
00:19:05: Zum Beispiel. Da hörte ich diesen Satz bei einem Lehrer.
00:19:11: Und da eine Variante zu finden, auch dem Kind Mut zu machen,
00:19:14: du kannst das, Konzentrieren ist durchaus eine Sache, die jeder,
00:19:19: und sei es nur mal eine Minute, gut kann.
00:19:22: Und das war so der Hintergrund der Geschichte. Hier ging es einfach,
00:19:26: also es geht immer darum, wie ist das die eine Variante, wie ist die andere.
00:19:30: Wir können auch nochmal eine andere probieren.
00:19:34: Wie gesagt, die Karten sind etwas schon für Fortgeschrittene,
00:19:39: in Anführungszeichen so. Ich mache es nochmal, zweimal.
00:19:43: Ich gehe mal eben schnell noch kopieren ich gehe mal eben schnell noch kopieren,
00:19:51: ich gehe kopieren ich gehe kopieren ja das erste ist natürlich wieso jetzt schnell also.
00:20:03: Hast du es eilig und ich fühle mich dann auch ein bisschen unter Druck.
00:20:10: Dann muss noch jemand schnell was machen oder alle machen was schnell,
00:20:14: dann muss ich auch schnell was machen.
00:20:16: Ja, genau. Das ist genau so angekommen, wie Sprache funktioniert.
00:20:21: Meine Hektik, die sich durch viele Worte, durch viele Füllwörtchen,
00:20:25: so ich gehe mal eben schnell, eine ganze Menge Worte, brauche ich schon auch ein bisschen mehr Zeit.
00:20:29: Deswegen kommen sie meistens auch schneller, anstatt zu sagen, ich gehe kopieren.
00:20:34: Dann nehme ich mit der Sprache den Druck raus.
00:20:38: Und was ich sehr schön fand, war, dass du auch selber bemerkt hast,
00:20:42: selbst dich, du bekommst mit und wirst selber schon ein Stück weit nervöser,
00:20:47: ohne dass du vorher eigentlich daran gedacht hast, dass das sein könnte.
00:20:51: Und das ist die Wirkung von Sprache. Ja.
00:20:54: Das ist so die Grundlagenarbeit.
00:20:57: Geht dann noch tiefer, nur damit fängt es an. Das ist ein gutes Beispiel,
00:21:02: ein guter Beispielsatz für den Anfang.
00:21:05: Sprache wirkt ja nach außen und nach innen.
00:21:09: Das heißt, wenn ich meine Podcast-Folge aufnehme und selbst dabei entspannt bleiben will,
00:21:18: damit ich auch souverän rüberkomme, ist es natürlich auch wichtig,
00:21:22: die richtigen Worte zu benutzen.
00:21:24: Ich bin achtsam mit den richtigen Worten. Ich finde gut, authentisch zu bleiben.
00:21:30: Ich finde es einfacher oftmals zu gucken, was möchtest du dann rüberbringen,
00:21:36: was interessiert dich an dem anderen, denn dann fließt die Sprache leichter
00:21:42: und ist authentisch, dann bist du du.
00:21:44: Und dann ist es auch egal, ob da mal ein M kommt oder ein quasi oder was auch immer.
00:21:50: Meistens kommt der Druck eher, wenn ich zu viel denke.
00:21:55: Und deswegen meinte ich dieses Vorherdenken. Was möchte ich?
00:21:59: Was interessiert mich? Was interessiert mich?
00:22:01: Was fand ich auch bei uns, was fand ich bei Gudrun spannend,
00:22:04: was möchte ich da unbedingt wissen?
00:22:06: Dann fließt das auch. Dann kommt ein Gespräch auf und dann geht das einfach.
00:22:10: Ich glaube, wenn wir uns jetzt so treffen würden oder irgendwo zu einem Kaffee,
00:22:14: würde das auch so passieren.
00:22:17: Und dann könnte ich auch ganz viele Fragen stellen.
00:22:20: Aber jetzt habe ich ja immer meinen Hörer und meine Hörerin im Hinterkopf.
00:22:25: Also was wollen die jetzt wissen? Die hören einen Podcast übers Podcasten.
00:22:31: Was wollen die jetzt von dir wissen? Und diese Frage versuche ich dann dir zu
00:22:36: stellen und mein eigenes Interesse jetzt erstmal ein bisschen zurückzustellen tatsächlich.
00:22:43: Hängt das nicht miteinander zusammen? Du möchtest ja gern das weitergeben, wie geht Podcasten?
00:22:51: Und dann ist ja die Sprache einfach auch ein Thema, was interessant dazu ist. Stimmt.
00:22:59: Also bin ich jetzt einfach ganz locker und ganz natürlich wir
00:23:02: waren eben
00:23:06: stehen geblieben bei was ist Lingua Eterna und du hast die Geschichte erzählt
00:23:11: wie die von Shai Yaldir ein komplizierter Name wie sie dazu gekommen ist und
00:23:19: warum sie da tiefer in die ja in die Forschung wahrscheinlich gegangen ist,
00:23:23: sich das genau angeguckt hat Ich habe jetzt gesagt, wenn wir einen Podcast produzieren,
00:23:29: zum Beispiel auch eine Solo-Folge aufnehmen,
00:23:32: wenn wir ein Interview führen, möchten wir vor allen Dingen verständlich sein.
00:23:38: Dieses Konzept ist ja auch tatsächlich ein Konzept, um Klarheit in die Sprache
00:23:44: zu bringen. Wie kann ich das machen?
00:23:47: Kurz gesagt, kurz gesagt.
00:23:51: Sprich, je kürzer die Sätze sind, desto einfacher ist es für Menschen.
00:23:56: Immer wieder. Es ist eine simple Rhetorikregel, die auch hier tatsächlich gilt.
00:24:04: Je einfacher, desto mehr erreiche ich.
00:24:09: Je komplizierter und je verwurschteter, desto weniger erreiche ich die Menschen.
00:24:16: Und da zu gucken und dafür bin ich dann ja auch da, was für ein Sprachtypus bin ich.
00:24:23: Ich bin ein visueller Sprachtypus, ich spreche gerne schnell und viel.
00:24:27: Und wenn ich vor Gruppen spreche oder Seminare gebe, achte ich am Anfang schon
00:24:33: auf mein Sprechtempo und was ich sage.
00:24:38: Also wirklich dieses erst überlegen und dann sprechen. Das lässt sich trainieren, ein Stück weit.
00:24:46: Nach einer Weile rutsche ich
00:24:48: in mein authentisches Ich, das ist auch vollkommen in Ordnung, finde ich.
00:24:53: Also nicht nur in diesem kontrollierten Sprechen zu bleiben.
00:24:58: Am Anfang ist kurz gut. Ich bin kein visueller Typ, Sprachtyp und ich spreche
00:25:07: tatsächlich langsamer als manche andere Menschenkollegen.
00:25:11: In meinen Seminaren sind die Teilnehmenden auch sehr dankbar dafür,
00:25:16: weil ich eben langsam spreche.
00:25:18: Aber das macht mir dann oft Stress, wenn ich wahrscheinlich kommt dadurch dann so ein Quasi.
00:25:25: Wenn ich nicht schnell genug meine Sätze formuliere.
00:25:29: Deswegen schreibe ich mir auch gerne Manuskripte, schreibe mir die Fragen auf und, und, und.
00:25:35: Wenn du vom NLP kommst, weiß ich nicht, wie viel ihr davon gemacht habt.
00:25:40: Ich finde es am Anfang gut, verschiedene Sprachgruppen anzusprechen.
00:25:45: Also kurze Sätze und auch mal langsam und auch wieder etwas schneller.
00:25:51: Sätze mit Gefühlsworten drin, Sätze mit visuellen Worten drin,
00:25:56: doch dieses Klassische, dass jeder erst mal ein wenig davon sich abholen kann
00:26:01: und dann gehe ich in meine Sprache wieder über.
00:26:04: Das mache ich in Seminaren tatsächlich so.
00:26:08: Ja, jeden anzusprechen, genauso wie man ja auch mit seinen Lehrmethoden jeden
00:26:16: Typus ansprechen sollte, jeden, was dabei haben sollte. Genau.
00:26:21: Wie kann ich das üben? Wie kann ich das lernen?
00:26:25: Du hast gesagt, du gehst sozusagen ein bisschen aus deinem authentischen,
00:26:30: schnellen Sprechen raus und gehst in einen langsameren Level, sage ich mal.
00:26:37: Wie kann ich das üben, solche Sprachkonzepte zu verinnerlichen auch ein Stück
00:26:43: weit? dass es vielleicht authentisch wird?
00:26:47: Das kommt tatsächlich, finde ich, durchs Tun.
00:26:51: Am Anfang ist es noch mit dem Kopf dabei. Ich habe unendlich viele Seminare gegeben.
00:26:59: Mittlerweile merke ich das gar nicht mehr, dass ich das tue.
00:27:02: Ich habe das am Anfang wirklich mir mit Skript aufgeschrieben.
00:27:07: Was möchte ich sagen? Dann kamen zwar andere Worte, nur ich hatte im Kopf,
00:27:12: was ich ungefähr alles durchlaufen möchte, um alle abzuholen.
00:27:18: Und irgendwann war es tatsächlich eine Gewohnheit. Ich glaube,
00:27:22: es ist schwierig, das für "ich mache das jetzt ein oder zweimal" zu üben.
00:27:27: Dann ist es gut, das eher sich aufzuschreiben und ein bisschen auswendig zu lernen.
00:27:33: Und das andere kommt dann wirklich durchs Tun. Immer wieder und bis es immer fließender wurde.
00:27:40: Bis ich dann auch aufgehört habe, von alleine mir Skripte zu machen und wusste
00:27:44: nur, nee, ich möchte alle abholen. kommt meine Eingangsrede.
00:27:48: Auch jetzt als Seminartrainerin war es tatsächlich einfacher,
00:27:52: weil ich dann einen Anfang öfter nutzen konnte.
00:27:55: Ich habe dann denselben Anfang, weil das Thema ja auch immer das gleiche war,
00:27:59: immer wieder sprechen können.
00:28:01: Und dadurch war es dann in Fleisch und Blut übergegangen.
00:28:05: Heute merke ich einfach, oder dadurch habe ich auch gemerkt,
00:28:08: es macht es mir auch leichter, da sich alle angesprochen fühlen.
00:28:12: Und dadurch alle leichter mitmachen konnten und darauf einsteigen konnten.
00:28:17: Das hat mir einfach auch viel Arbeit abgenommen, was dann viel mehr Spaß macht.
00:28:21: So als netter Nebeneffekt. Beim Podcast kann ich mir auch gut vorstellen,
00:28:25: klar, wenn es mehr Zuhörer dann generiert, ist das auch schöner,
00:28:30: als wenn das nur einen Teil anspricht.
00:28:34: Man möchte ja viele ansprechen und das sehe ich ähnlich.
00:28:38: Also anfangs gerne mit Skript und sich vorher genau überlegen ungefähr,
00:28:43: was ich sagen will und das dann nochmal und nochmal in abgewandelter Form,
00:28:48: bis es in Fleisch und Blut übergeht.
00:28:51: Klar, und wenn wir verständlich sprechen,
00:28:55: kurze Sätze, kurze Worte, keine komplizierten Satzbauten, sage ich mal,
00:29:03: keine eingeschobenen Nebensätze und sowas, dann kommen wir ja auch klarer rüber.
00:29:08: Und wenn wir auch mal das Tempo verändern in unserer Sprache,
00:29:12: dann wird ja auch der Podcast viel lebendiger.
00:29:14: Also wenn wir ständig nur so langsam sprechen, sage ich jetzt mal,
00:29:18: ist ja auch nicht so toll. Aber wenn wir dann ab und an mal ein bisschen flotter werden.
00:29:24: Da komme ich von der Musik und denke einfach, das ist wie so ein Musikstück.
00:29:28: Es gibt einen langsamen Satz, es ist gut, zwischendurch mal wieder Ruhe zu haben
00:29:32: und ruhigere Sätze zu wählen.
00:29:35: Und dann kommt wieder ein Allegretto und dann geht es wieder schneller los und
00:29:39: dann ist es auch mal wieder lebendiger und dann werde ich wieder langsamer.
00:29:42: Auch das finde ich ist angenehm, weil es dann eine Dramaturgie ergibt,
00:29:47: die Sprache. Und das ist dann spannender, als wenn es eben nur monoton ist oder
00:29:51: nur zu schnell oder nur zu überlegt, zu verkopft.
00:29:57: Das merken Menschen auch sofort.
00:29:59: Also so eine Mischung aus allem finde ich da die beste Wahl.
00:30:03: Manche fragen sich eben auch oder machen ihren Podcast mit einem ganz festen Ziel.
00:30:08: Das heißt, da würde dieses Wie-muss-in-Anführungsstrichen-Wie-muss-ich-sprechen.
00:30:16: Damit mein Gegenüber zum Beispiel ein Produkt kauft,
00:30:19: damit mein Gegenüber diesen Podcast abonniert, damit mein Gegenüber mir eine
00:30:25: E-Mail schreibt, mir eine Bewertung gibt oder, oder, oder.
00:30:29: Zum einen das klassische welchen
00:30:33: wenn ich was verkaufen wir welchen nutzen hat es
00:30:35: für den anderen was ist für den anderen interessant
00:30:38: das ist auch alt und klassisch der köder muss den fisch schmecken und nicht
00:30:45: im angler also da wäre die typische formulierung abonnieren sie meinen podcast
00:30:50: dann verpassen sie keine folge zum beispiel da würde mich mehr interessieren
00:30:56: was dann in der nächsten Folge kommt.
00:30:58: Das sage ich seit kurzem auch immer. Genau. Das habe ich schon angekündigt.
00:31:03: Wunderbar. Erste gute Sprachveränderung. Genau. Ich möchte als.
00:31:09: Zuhörer neugierig auf ein Thema sein. Ich suche ja nach bestimmten Inhalten
00:31:14: und das gilt dann zu transportieren, welcher nächster spannende Inhalt kommt.
00:31:20: Dann sitze ich schon da und warte, oh, nächstes Mal kommt das und das Thema.
00:31:24: Und das ist auch beim Googlen. Wir googeln ein Wort oder zwei,
00:31:28: drei Worte, weil uns das interessiert.
00:31:31: Und genauso ist eine Ankündigung einer dieser Worte interessant.
00:31:36: Immer gucken, was könnte den anderen daran interessieren. Du sprachst von Multiple Sklerose.
00:31:43: Wenn ich selber Multiple Sklerose hätte, dann hätte ich bestimmte Probleme.
00:31:48: Und die würden mich interessieren, wie andere damit umgehen.
00:31:51: Und wenn ich dann sage, nächstes Mal gucken wir das Thema ...
00:31:54: Dazu an, dann weiß ich, ah, okay, dann höre ich dazu mehr.
00:31:59: Und dann habe ich viel mehr Interesse, als damit die nächste Folge.
00:32:03: Ja, Folgen gibt es immer viel. Und dann würdest du den Podcast eventuell abonnieren,
00:32:08: damit du diese Folge nicht verpasst. Genau.
00:32:11: Sehr schön. Also wenn wir etwas wollen von unseren Hörern oder Hörerinnen,
00:32:16: sollen wir ihnen immer sagen, was der Nutzen für sie ist.
00:32:22: Genau. Oder auch spannende Themen, die eben interessant für die andere Seite sein könnte.
00:32:27: So ein Oberbegriff ist ja immer dieses bewusste Sprechen.
00:32:32: Und ich frage mich, oder ich frage mich nicht, aber ich weiß,
00:32:35: oft wird dann gesagt, da geht dann eben Authentizität weg, da geht dann Spontanität verloren.
00:32:43: Ist das so oder ist es halt einfach so eine Übungsphase, wo das vielleicht mal passieren kann?
00:32:51: Aber wenn man das übt und immer sicherer wird, dann ist dieses bewusste Sprechen
00:32:57: irgendwann auch ein ganz natürliches Sprechen.
00:33:01: Da kommen wir dann zum Sprachpsychologischen.
00:33:05: Ja.
00:33:07: Es geht nicht darum, dass dann Worte eben, wie gesagt, wegfallen und alles so
00:33:12: zurechtgezimmert wird, finde ich.
00:33:14: Ich finde wichtig, die Bewusstheit um die Konsequenzen und um die Wirkung und
00:33:21: was Sprache macht und Sprache hat Macht.
00:33:28: Und mir ging es viel und oft erst mal um die Aufklärung.
00:33:33: Es gibt einen ganzen riesen Kriegswortschatz, der so übergeblieben ist aus alten Zeiten.
00:33:39: Wo habe ich den am meisten gefunden? Bei Kindergärtnerinnen.
00:33:42: Wir haben stapelweise Kriegsworte bei Kindergärtnerinnen gesagt und die waren geschockt.
00:33:48: Weil sie gesagt haben, was haben wir denn da für alte Wurzeln,
00:33:51: die wir da jetzt immer noch fleißig jeden Tag den Kindern um die Ohren hauen.
00:33:56: Kannst du zum Beispiel nennen?
00:33:59: Marsch, marsch ins Bett. Ja. Ja, Mai, Käfer, Flieg. Zack, zack.
00:34:06: Gibt so einiges, ne? Ja. Und ich hatte die selber gar nicht im Wort gebraucht.
00:34:11: Ich habe früher immer so Karteikartensätze dabei gehabt und habe dann immer
00:34:15: pro Wort eine Karteikarte sammeln lassen in Dreiergruppen.
00:34:18: Und es ist ungelogen, es waren drei solche Stapel.
00:34:21: Und die saßen am Mittagessen alle und waren erschlagen davon. Erschlagen.
00:34:27: Nur so viel dazu. Da finde ich die Karten tatsächlich auch, diese 80 Karten, ganz gut.
00:34:32: Das ist so quer durch alle Themen.
00:34:36: Gesundheit, Beruf, Persönlichkeit, alles ist da so gemixt.
00:34:41: Das ist ein guter Grund. Und Wortschatz, der sich lohnt, mal anzuschauen.
00:34:47: Sprache wird gelernt und mit Sprache lernen wir auch Emotionen und Gefühle und alte Geschichten.
00:34:55: Das wissen wir heute alles sehr viel genauer.
00:34:59: Und da zu wissen, manches brauchen wir nicht mehr in der Sprache,
00:35:03: es ist gut, es kann auch langsam sich wandeln und sich neue Sätze dafür finden.
00:35:09: Und da überhaupt erst mal zu wissen, was gehört alles dazu und wie groß ist
00:35:14: dieses Feld, mal zu gucken, es anders zu formulieren.
00:35:18: Ich kann dann schauen, was meine Sprache ist. Deswegen sage ich immer,
00:35:22: darunter der Satz ist eine Idee.
00:35:24: Das passt nicht zu jedem. Jeder darf seine Sprache finden.
00:35:28: Sprache ist höchstpersönlich.
00:35:31: Und dann zu schauen, was steht dahinter.
00:35:35: Manchmal steckt nicht viel dahinter, manchmal ist es schlichtweg Stress,
00:35:39: dann ist das der klassische Stress-Wortschatz.
00:35:42: Manchmal sind viel größere Geschichten dahinter, wie bis hin Traumata.
00:35:48: Und wenn ich anfange dann damit zu arbeiten und das aufzulösen,
00:35:52: dann verschwinden diese Worte auch von alleine.
00:35:54: Dann brauche ich doch meistens gar nicht mehr darauf zu achten.
00:35:58: Ich nehme die Sprache deswegen eben auch als Diagnosemittel.
00:36:02: Also ich höre dann über die sprache wo sind
00:36:06: größere themen und kann dann damit arbeiten und
00:36:10: die verschwinden dann tatsächlich von alleine hörst du auch podcasts nie noch
00:36:17: nicht so viel dann ist erübrigt sich meine nächste frage ob du dabei auch auf
00:36:24: die sprache achtet aber du achtest wahrscheinlich sehr viel mehr als andere
00:36:28: Menschen auf die Sprache?
00:36:30: Oder kannst du das auch ganz gut mal zur Seite schieben?
00:36:34: Ich kann es ganz gut trennen.
00:36:38: Extreme Sachen fallen mir natürlich auf. Das merke ich dann schon.
00:36:43: Es ist für mich dann einfach so ein kurzer Wahrnehmer.
00:36:47: Und dann lasse ich es wieder gehen. Ich arbeite nur, wenn ich einen Auftrag bekomme.
00:36:51: Also nur Leute, die hier reinkommen und sagen, bitte achte auf meine Sprache, da achte ich drauf.
00:36:57: Wichtige Coaching-Regel. Genau. Kein Coaching ohne Auftrag. Auch bei Lingua
00:37:01: Eterna. Niemals andere verbessern.
00:37:03: Niemals. Never. Ever. Das ist persönlich. Und jeder entscheidet sich für sich
00:37:09: selber, seine Sprache zu verändern.
00:37:11: Und da fühlen viele Menschen zu Recht sich dann angegriffen,
00:37:15: weil es übergriffig ist. Du sagst immer das und das.
00:37:18: Das ist nicht gut. Das macht das und das. Ja?
00:37:23: Nein. Also das sind dann so Ratschläge.
00:37:29: Ja, da bin ich auch ganz groß drin. Aber ich meine es ja immer nur gut mit den Menschen.
00:37:36: Als Postcaster ist ja was anderes auch. Das ist so, du bist dafür da,
00:37:42: Menschen Themen nahezubringen und auf Dinge aufmerksam zu machen. Das ist deine Mission.
00:37:49: Und dann läufst du natürlich auch so durch die Welt.
00:37:52: Nur bei Sprache, wirklich Tipp, da fühlen einige sich doch sehr angegangen.
00:37:59: Sprache ist einfach auch sehr, sehr persönlich. Ja.
00:38:02: Dem NLP weiß ich, dem wird auch oft Manipulation vorgeworfen.
00:38:10: Ist das bei der Lingva Eterna ähnlich?
00:38:15: Gab es sicherlich auch. Wir können nicht nicht manipulieren.
00:38:19: Ich finde, nach wie vor von Watzlawick, es geht nicht ohne.
00:38:23: Es gibt immer ein Miteinander und es gibt jemand, der was erreichen möchte oder
00:38:28: sich ausdrücken möchte.
00:38:30: Und ich habe es andersherum
00:38:33: gesehen ich finde es wichtig zu wissen wie man manipuliert das
00:38:37: war meine mission mit der ich eben jahrelang mit lingua eterna draußen war mir
00:38:42: war wichtig dass die leute wissen wie strategien funktionieren denn das wird
00:38:47: viel über sprache gemacht klar wenn ich das höre dann brauche ich aber nicht
00:38:52: darauf einsteigen und dann läuft es auch ins leere manche,
00:38:57: Manipulationsversuche finde ich und das ist ein sehr kurzes Geschäft,
00:39:00: diese Art von Manipulation.
00:39:03: Nur wir manipulieren uns ständig gegenseitig miteinander.
00:39:08: Und ich würde sagen, wenn ich jetzt bewusst sage, was in der nächsten Podcast-Folge
00:39:14: für ein Thema ist und dass die Leute noch den,
00:39:18: Podcast abonnieren sollen, empfinde ich das jetzt auch nicht wirklich als Manipulation.
00:39:23: Vielleicht ein bisschen.
00:39:26: Ich finde, es kommt auf die Sichtweise an.
00:39:29: Wenn ich den Menschen etwas nahe bringen möchte, was mir am Herzen liegt,
00:39:33: weil ich weiß, dass es ihnen weiterhelfen kann,
00:39:36: dann empfinde ich das persönlich nicht als Manipulation. Wenn ich jemandem was
00:39:40: aufdrücken möchte, aufzwingen, damit ich am Ende mein Geld habe und es mir wurscht,
00:39:45: was dahinter ist, dann finde ich es manipulativ.
00:39:48: Genau, oder wenn ich ein Nutzenversprechen mache, was ich eigentlich gar nicht halten kann. Genau.
00:39:54: Dankeschön, Gudrun. Das war total spannend und interessant. Ich würde gerne
00:39:58: noch viel länger mit dir über Sprache sprechen.
00:40:01: Aber ich denke, wir belassen das jetzt dabei. Vielen Dank. Gerne.
00:40:08: Ja, vielen Dank auch an Sie, liebe Hörer und liebe Hörerinnen.
00:40:13: Vielen Dank, dass Sie diesen kleinen Ausflug in die Welt der Sprache mit mir
00:40:17: und Gudrun mitgegangen sind.
00:40:20: Klarheit in der Sprache und ein Hinweis auf den Nutzen für die Hörerschaft sind
00:40:25: also immer gut. und ich hoffe, Sie haben den einen oder anderen Tipp für Ihr
00:40:29: Podcasten noch mitnehmen können.
00:40:32: Ich freue mich, wenn Sie nächstes Mal wieder dabei sind.
00:40:36: Dann wird es ums Geldverdienen mit dem eigenen Podcast gehen,
00:40:41: aber nicht um Werbung im Podcast.
00:40:44: Mein Name ist Brigitte Hagedorn. Mehr über mich und meine Arbeit erfahren Sie auf www.audiobeitraege.de
00:40:54: Music.