00:00:00: Ich glaube, dass auch immer mehr Städte das jetzt erkennen, weil wir,
00:00:04: also ich zumindest kriege sehr viele Anfragen auch aus den umliegenden Städten.
00:00:08: Wir würden das jetzt auch gerne machen, auf was müssen wir denn da achten.
00:00:12: Aber da ist halt jede Stadt auch anders. Also ich könnte jetzt mein Rezept für
00:00:16: Gelsenkirchen nicht auf Bochum oder Bottrop übertragen.
00:00:20: Da ist jede Stadt, hat da ihre Eigenheiten und für uns funktioniert das gut so.
00:00:25: Es mag in der Nachbarstadt schon nicht mehr funktionieren.
00:00:27: Music
00:00:34: Hallo und herzlich Willkommen beim Podcast übers Podcasten.
00:00:39: Mein Name ist Brigitte Hagedorn. Ich bin Podcast-Trainerin, Mentorin in Sachen
00:00:45: Podcasting und Autorin.
00:00:48: Heute spreche ich mit zwei Frauen, deren Podcast sich an die Bürger und Bürgerinnen
00:00:53: einer ganzen Stadt wendet.
00:00:56: Und zwar an die Menschen in Gelsenkirchen.
00:01:00: Das Gehört sich so, der Gelsenkirchen-Podcast, so der Titel.
00:01:05: Und ich bin jetzt über Cleanfeed mit Katharina Fleissner und Anne Bolsmann verbunden.
00:01:12: Hallo Katharina, hallo Anne.
00:01:15: Hallo. Hallöchen.
00:01:17: Schöne Grüße aus Gelsenkirchen.
00:01:19: Genau.
00:01:20: Dankeschön, Dankeschön. Kommen wir gleich zu meiner ersten Frage.
00:01:24: Gelsenkirchen hat etwa 260.000 Einwohner. Habt ihr die schon alle erreicht?
00:01:33: Also ganz bestimmt nicht. Also bei 260.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sind
00:01:40: ja auch viele Kids dabei und viele ältere Menschen, die glaube ich jetzt nicht
00:01:44: so die alltäglichen Podcast-Hörerinnen und Hörer sind.
00:01:48: Aber das sind ja auch gar nicht die, die wir erreichen wollen.
00:01:51: Wir wollen ja, ich sage mal, die Mitte oder also die mittelalten Menschen erreichen,
00:01:59: die, also ich weiß nicht, Anne, was meinst du, so ab, also vielleicht schon
00:02:02: ein bisschen Schüleralter, also da geht es vielleicht los, aber ich sage mal,
00:02:06: die Hauptmenschen so ab 20 bis 50, 60 auch gerne älter, aber ungefähr in dem
00:02:12: Bereich wollen wir die Leute erreichen.
00:02:14: Ich glaube auch, dass die Podcast-Gemeinde stetig wächst, dass das sich so rumspricht,
00:02:19: dass es so ein Format gibt und dass viele das dann nacheinander auch einfach
00:02:23: ausprobieren, weil sie neugierig sind.
00:02:26: Das stimmt sicherlich. Ich denke aber, dass natürlich bei Podcasten ist es ja
00:02:32: meistens immer ein Nischending und wir werden mit dem Podcast nicht jeden Menschen
00:02:38: erreichen in Gelsenkirchen,
00:02:40: aber die Leute, die Bock haben auf das gesprochene Wort und die Leute,
00:02:44: die Bock haben, über Podcast ihre Infos zu holen,
00:02:47: die erreichen wir sicherlich in Gelsenkirchen.
00:02:49: Und die Zielgruppe wächst, habe ich rausgehört.
00:02:54: Also bei uns kann man das eigentlich schwer so ausdrücken, weil wir jede Episode
00:03:01: im Grunde zu einem anderen Thema machen.
00:03:03: Und die Themenbreite ist wirklich total unter oder sehr breit gespannt,
00:03:08: weil wir haben einen Podcast gemacht zu Ferienangeboten, die die Stadt macht.
00:03:13: Wir haben einen Podcast gemacht zu Schrottimmobilien.
00:03:17: Das ist einfach so divers, dass du nie die gleiche Zielgruppe erreichst.
00:03:22: Deshalb kann ich schlecht sagen, die Zielgruppe wächst jetzt.
00:03:25: Wir haben einfach unterschiedliche Zielgruppen für jede Episode.
00:03:30: Okay.
00:03:31: Wenn du die natürlich alle addierst, dann wächst unsere Zielgruppe stetig.
00:03:36: Du hast eben schon so ein paar Punkte genannt, Anne.
00:03:40: Meine nächste Frage wäre nämlich, womit möchtet ihr denn die Gelsenkirchner
00:03:46: und Gelsenkirchnerinnen erreichen?
00:03:49: Was haben sie davon, wenn sie euch zuhören?
00:03:54: Also Katharina und ich haben vor schon über drei Jahren überlegt,
00:03:59: dass wir so einen Podcast machen,
00:04:01: weil wir einfach gemerkt haben, wir erreichen mit den klassischen Pressemitteilungen,
00:04:07: die wir rausgeben, nicht mehr sehr viele Leute oder alle Leute,
00:04:13: weil sich das einfach so wandelt.
00:04:14: Also die klassischen Medien nehmen nicht mehr alle Pressemitteilungen mit oder alle Themen.
00:04:20: Es gibt auch immer weniger klassische Medien, die sehr viele Leute erreichen
00:04:24: und da haben wir einfach gedacht, wir müssen uns breiter aufstellen in der Pressestelle,
00:04:30: haben einen Social Media Bereich und Podcast ist einfach so ein Element,
00:04:34: was wir zusätzlich uns überlegt haben,
00:04:37: um halt Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener direkt zu erreichen und um
00:04:42: ein Format zu haben, um weiter in die Tiefe zu gehen, weil wir haben einfach
00:04:46: sehr viele Themen, die lassen sich in so einer kurzen Pressenbeteiligung gar nicht rüberbringen.
00:04:50: Wenn wir aber eine Reportage machen und wenn ich jetzt nochmal das Beispiel
00:04:54: Schrottimmobilien nehme, da waren wir mit jemandem aus unserem Bereich,
00:04:59: der für diese städtischen Immobilien zuständig ist unterwegs und haben uns mal
00:05:04: zeigen lassen, wo das Problem liegt bei den Schrottimmobilien und warum das
00:05:08: nicht einfach gelöst werden kann.
00:05:11: Und das war so einfach so eine Reportage, da konnten wir richtig viele Aspekte mit reinbringen.
00:05:16: Und das hat sich für uns dann auch viel besser erschlossen, dieses Thema.
00:05:19: Also ich finde, das ist auch was, was uns beide daran so viel Spaß macht,
00:05:23: dass wir bei jeder Episode was dazu lernen.
00:05:27: Vielleicht erzählt ihr mir ein bisschen, wer ihr eigentlich seid.
00:05:32: Also wo kann man euch in Gelsenkirchen verorten?
00:05:36: Das ist irgendwie die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit. Du hattest eben Pressestelle
00:05:44: erwähnt. Und genau, wo seid ihr verortet in der Stadt? Gelsenkirchen?
00:05:51: Und nee, nix und.
00:05:55: Mehrfachfragen sind ja immer verpönt, das sage ich ja selber,
00:05:58: also will ich jetzt auch keine stellen. Wer seid ihr?
00:06:01: Katharina, magst du anfangen oder Anne?
00:06:03: Ja, genau. Also ich kann auch für uns beide antworten. Anne kann ja später noch
00:06:08: was hinzufügen, wenn ich was vergessen habe.
00:06:10: Anne und ich gehören zum Referat Öffentlichkeitsarbeit. Dann ist das nochmal aufgeteilt.
00:06:16: Also dann gehören wir zur Abteilung Kommunikation und zum Team Redaktion.
00:06:20: Also wir machen in erster Linie, würde ich sagen, klassische Pressearbeit.
00:06:25: Wir schreiben Pressemeldungen, wir organisieren Pressekonferenzen,
00:06:30: was man so kennt, Veranstaltungen beantworten, dann halt auch Presseanfragen,
00:06:36: wenn sowas reinkommt oder helfen dabei, die zu beantworten.
00:06:39: Genau, und jetzt seit einiger Zeit machen wir auch diesen Podcast.
00:06:43: Habt ihr denn Vorerfahrungen, also habt ihr journalistische Vorerfahrungen?
00:06:50: Genau, wir haben beide ein Volontariat gemacht, sind beide ausgebildete Redakteurinnen, oder Anne?
00:06:58: Genau, also ich habe bei einer großen Tageszeitung volontiert,
00:07:03: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, sagt vielleicht einigen Leuten was,
00:07:05: das ist die größte Zeitung im Ruhrgebiet, gehört zur Funke Mediengruppe.
00:07:10: Ich habe da zwei Jahre volontiert und danach 18 Jahre als Redakteurin gearbeitet
00:07:14: und bin vor fünf Jahren in die Pressestelle der Stadt gewechselt,
00:07:20: einfach weil mir Gelsenkirchen sehr am Herzen liegt und weil ich denke,
00:07:24: das ist eine Stadt, wo man auch noch was bewegen kann und sollte.
00:07:27: Aber ihr seid keine Radiojournalistin?
00:07:30: Nee.
00:07:33: Also ich auch nicht. Ich habe nur mal während meiner Uni-Zeit beim Uniradio gearbeitet.
00:07:41: Also da habe ich ganz viel schon im Schnitt gearbeitet und privat habe ich das relativ viel gemacht.
00:07:49: Aber beruflich eher sind wir Schreiberlinge.
00:07:52: Und Podcast war für uns auch echt eine steile Lernkurve.
00:07:56: Also wir haben wirklich bei null angefangen, haben erstmal lange recherchiert,
00:08:01: welche Technik möchten wir, haben uns dann einen Podcastraum eingerichtet,
00:08:05: haben dann quasi from scratch so gelernt, wie spricht man sowas ein, wie scriptet man,
00:08:13: wie schneidet man, wie lange darf so eine Episode optimalerweise sein und so.
00:08:19: Also das war schon echt so, wenn du als Schreiber das alles,
00:08:22: der arbeiten muss, war schon nichts, was man so eben mal so macht.
00:08:26: Oder wo hostest du? Also das war ja dann auch das Spannende,
00:08:31: wenn du deine Datei fertig hast, wie bringst du das denn an den Menschen, damit er das hören kann?
00:08:37: Aber ja, das ist auf jeden Fall ein gutes Wort, also eine ganz starke Lernkurve.
00:08:45: Aber am Ende hat es ganz gut geklappt. Aber wir haben uns auch ganz gut vorbereitet
00:08:51: und haben aber auch viel Arbeit da reingesteckt.
00:08:53: Also wir haben echt uns viele Gedanken gemacht und mussten natürlich auch das
00:08:59: erstmal durchbringen, sag ich mal. Also wir mussten erst mal erklären,
00:09:03: warum macht das denn auch Sinn, einen Podcast zu machen?
00:09:06: Wir müssen ja auch ehrlich sagen, wir arbeiten in einer Verwaltung und da ist
00:09:14: jetzt nicht sofort das Geld locker, um ein Mikro zu kaufen oder ja komm,
00:09:19: mach mal einfach, ne? Also ja.
00:09:21: Wir haben das schon ganz gut erklärt, warum das so gut ist und haben dann Erfolg gehabt damit.
00:09:26: Ich sage ja immer gerne, dass für mich ein Podcast eben ein Medium ist,
00:09:32: mit dem jede und jeder selbst zum Sender werden kann.
00:09:36: Und da ihr offenbar keine Profis, sage ich jetzt mal, wart, bestätigt das natürlich meine Aussage.
00:09:45: Und ich finde, ihr macht es ganz großartig und ihr macht es extrem professionell
00:09:52: und abwechslungsreich.
00:09:54: Also ich habe ein paar eurer Folgen gehört.
00:09:57: Das sind Interviews dabei. Ihr habt sogar mal eine englische Episode gemacht.
00:10:02: Ihr macht gebaute Beiträge. Ihr arbeitet mit unterschiedlichen,
00:10:09: ja, also mit Kategorien zum Beispiel und sowas.
00:10:12: Also ich finde das sehr professionell und sehr abwechslungsreich und sehr interessant.
00:10:21: Danke für die Blumen.
00:10:22: Sehr gerne. Und gerade diese Folge mit dem Wohnungen, Anne, du hattest da vorhin erzählt.
00:10:31: Die Schrottimmobilien.
00:10:32: Schrottimmobilien, das fand ich natürlich auch total interessant,
00:10:36: weil das wird ja nicht nur in Gelsenkirchen so sein.
00:10:40: Ja, und uns war das vorher auch nicht so bewusst, dass man nicht einfach hingehen
00:10:45: kann und Häuser abreißen kann, weil man erst die Eigentumsrechte klären muss.
00:10:50: Also ich finde, das macht für mich oder für uns beide wahrscheinlich auch den
00:10:55: Reiz des Podcastens aus, dass man wirklich mal die Zeit hat,
00:10:59: längere Gespräche aufzuzeichnen und zu führen mit ganz verschiedenen Personen
00:11:03: zu einem speziellen Thema.
00:11:05: Und dabei dann halt auch wirklich so für die eigene Arbeit oder auf das eigene
00:11:09: Verständnis Sachen mitnimmt.
00:11:12: Ja, das glaube ich. Und man kann ja dadurch auch die Nachvollziehbarkeit von
00:11:17: so städtischem Handeln und auch Verständnis dafür auch so generieren.
00:11:22: Also von außen ist es ja oft so, dass die Menschen sich fragen,
00:11:26: warum steht da diese komische Schrottimmobilie?
00:11:28: Warum macht man die nicht einfach weg? Und wir haben versucht,
00:11:31: in dieser Episode nachzuzeichnen, warum das halt so schwierig ist.
00:11:35: Und das ist halt auch ein großes Ziel von diesem Podcast, dass wir zeigen wollen,
00:11:42: dass es Gegebenheiten gibt, die vielleicht total einfach erscheinen.
00:11:45: Aber wenn man in die Tiefe geht, sieht man, okay, man muss sich an dieses Gesetz
00:11:49: halten. Es gibt diese Vorgaben.
00:11:51: So einfach ist das gar nicht. Und da auch so ein bisschen zu erklären,
00:11:55: dass eine Kommune sich so und so verhält, das hat schon ihre Gründe.
00:11:59: Genau, wir haben ja oft mit dem Vorurteil zu kämpfen. Die sitzen da im Rathaus und machen nichts.
00:12:05: Und das war auch so ein Impuls, weshalb wir unbedingt diesen Podcast machen wollten.
00:12:10: Einfach um zu zeigen, es tut sich ganz viel hinter den Kulissen,
00:12:14: in ganz vielen kleinen Abteilungen, die alle irgendwie zusammenarbeiten müssen.
00:12:18: Und dieser Prozess, den einfach transparenter zu machen, das ist uns ein Riesenanliegen,
00:12:23: weil wir einfach diesem Vorurteil begegnen möchten.
00:12:27: Die sitzen da und die reden Däumchen oder sortieren Büroklammern.
00:12:32: Dafür haben wir echt null Zeit, weil wir echt richtig viel zu tun haben.
00:12:36: Und den meisten Kolleginnen und Kollegen geht es genauso.
00:12:39: Viel Arbeit macht so ein Podcast bekanntlich auch.
00:12:43: Mich würde interessieren, wie denn euer Produktionsprozess ist.
00:12:48: Also wer macht was, wann und wie entscheidet sich das Thema und die Umsetzung?
00:12:54: Überlegt ihr, soll das jetzt ein gebauter Beitrag sein? Führen wir Interviews?
00:13:00: Wer ist bei der Planung mit im Boot? Also sind da noch mehr Leute aus dem Rathaus
00:13:07: mit dabei? Das würde mich interessieren.
00:13:10: Ja, also ich glaube, das ist ganz witzig, wie wir angefangen haben.
00:13:14: Bevor wir den Podcast wirklich gestartet haben, haben wir uns eine ganz lange
00:13:17: Themenliste gemacht mit möglichen Themen, die man machen könnte.
00:13:22: Und als wir dann angefangen haben, kamen so viele Anfragen aus den einzelnen
00:13:27: Referaten. Könnt ihr nicht auch mal was über uns machen oder ihr müsst unbedingt was über uns machen?
00:13:33: Also es kam so eine richtige Themenflut auf uns zu und wir beide machen uns
00:13:39: dann immer schon so eine interne Liste, was wir gerne machen möchten,
00:13:43: besprechen das dann aber noch mit unserem Abteilungsleiter, der dann letztendlich
00:13:48: entscheidet, welches Thema die nächste Episode sein wird.
00:13:52: Also das richtet sich dann oft danach, was ist gerade in den Gremien Thema,
00:13:59: was müsste man vor einer Ratssitzung vielleicht den Bürgern und Bürgerinnen
00:14:03: nochmal näher erklären,
00:14:05: einfach um dann auch Entscheidungen transparenter zu machen,
00:14:09: warum sie so gefällt werden, wie sie gemacht werden.
00:14:13: Oder es gibt halt auch große Events, wie dieses Jahr die Fußball-Europameisterschaft. Da haben wir ja,
00:14:21: Insgesamt glaube ich drei Episoden zugemacht, Anne.
00:14:24: Erstmal irgendwie anderthalb Jahre vorher haben wir die Werbung dafür sozusagen
00:14:31: gemacht, volontiert zu werden bei der EM.
00:14:33: Dann gab es eine Folge auf Englisch, von der hattest du ja gerade schon gesprochen.
00:14:37: Da geht es darum, Gelsenkirchen touristisch sozusagen zu bewerben.
00:14:44: Und dann gab es, glaube ich, noch, genau, und dann gab es noch kurz vorher eine
00:14:48: Episode zum Thema wie Feiertgesenkirchen eigentlich.
00:14:51: Also es gibt aktuelle Themen, aktuelle Veranstaltungen oder auch,
00:14:55: aber es gibt auch sowas wie Dauerthemen.
00:14:58: Also wir haben ja zum Beispiel auch so Kulturepisoden, wo es um Museen geht.
00:15:04: Da besuchen wir einfach das Museum und gucken, was da los ist.
00:15:06: Also das ist immer sehr unterschiedlich.
00:15:08: Also so im Gespräch gucken wir immer, was gerade so Thema ist,
00:15:12: Aber auch die Themen sollen sich auch abwechseln.
00:15:15: Also wir wollen nicht nur Kulturthemen machen im ersten Halbjahr,
00:15:18: sondern es soll mal was Aktuelles sein, was Historisches, was Kulturelles oder was Soziales auch.
00:15:23: Oder Wirtschaft auch.
00:15:25: Stimmt.
00:15:26: Wir haben ja wirklich eine super bunte Mischung. Und wir beide haben ja nur
00:15:32: eine halbe Stelle und sind eigentlich Pressemenschen, haben die aktuellen Anfragen
00:15:36: jeden Tag und der Podcast läuft quasi so nebenbei.
00:15:39: Das kommt dann halt noch erschwerend hinzu, weil wir festgestellt haben,
00:15:43: man schießt so einen Podcast nicht außer Hüfte.
00:15:45: Man muss richtig recherchieren dafür.
00:15:48: Da muss man die richtigen Ansprechpartnerinnen finden, muss sich mit denen verabreden.
00:15:52: Dann haben wir noch Freigabe, Schleifen, also die jeweiligen Referate,
00:15:56: die uns Interviews gegeben haben.
00:15:58: Da hört erstmal derjenige zu oder diesem Schnipsel des Podcasts,
00:16:02: der das Interview gegeben hat.
00:16:04: Dann vielleicht noch der Abteilungsleiter, Referatsleitung, die müssen das alles
00:16:08: freigeben. Vielen Dank.
00:16:09: Und dann muss es bei uns intern natürlich auch noch freigegeben werden.
00:16:14: Also ich glaube, das ist so die Besonderheit eines Stadt-Podcasts in einer Verwaltung,
00:16:19: die man jetzt als Privatmensch, wenn man einfach so einen Laber-Podcast zu Hause
00:16:22: macht, die man einfach nicht hat, dass da noch jemand sagt, nee,
00:16:25: also diese Formulierung, die könnte aber falsch verstanden werden,
00:16:29: bitte schneidet die raus.
00:16:30: Das hat man zu Hause nicht. Ich empfinde das aber durchaus auch als hilfreich,
00:16:34: wenn man einfach nochmal so ein Regulativ hat. Also ich würde es jetzt gar nicht
00:16:38: so unbedingt negativ sehen.
00:16:40: Das ist auch immer ein gutes Feedback.
00:16:42: Genau. Also man wird auf jeden Fall viel gehört, bevor es überhaupt on air geht quasi.
00:16:48: Das wäre meine Frage. Ist das jetzt nur ein Regulativ oder bekommt ihr auch
00:16:53: Feedback im Sinne von, wonach ihr euch weiterentwickeln könnt?
00:16:59: Und das heißt, ja, ja, ist okay, die Episode, die kann so raus.
00:17:03: Aber mir ist aufgefallen, dass ihr diesmal, weiß ich nicht, schon sehr viel
00:17:10: souveräner das Interview geführt habt zum Beispiel. Also ist jetzt nochmal ein Beispiel.
00:17:16: Also wir kriegen viel so Feedback, auch so euer Intro war wieder zu lang,
00:17:21: weil wir da halt mal sehr persönlich miteinander sprechen.
00:17:24: Also ja, klar, wir kriegen aber auch viel Feedback aus den Referaten dann,
00:17:30: die es halt gehört haben, aber auch von Hörerinnen und Hörern,
00:17:35: die uns schreiben, jetzt habe ich das Thema endlich mal verstanden oder so.
00:17:38: Also das Feedback ist schon echt gut und ich finde, das macht dann auch mehr
00:17:43: Spaß, wenn man merkt, man erreicht auch Leute und es ist uns halt ein Anliegen,
00:17:49: möglichst authentisch auch rüberzukommen.
00:17:51: Ja und Feedback von den Hörenden ist natürlich immer großartig.
00:17:58: Aber es könnte ruhig doch mehr sein, darüber würde ich mich freuen.
00:18:04: Also wir haben, also wenn wir doch mal dazu zurückkommen, wie so ein Podcast
00:18:08: entsteht, wir haben eine ganz, ganz lange Liste mit To-Dos,
00:18:12: die wir meistens im Blick haben und ich würde jetzt sagen, es geht los bei der
00:18:17: Themenfindung, Ansprechpartner finden, Termine finden für die Interviews.
00:18:20: Und man muss halt immer dabei beachten, dass wir auch durch die Freigabe schleifen,
00:18:25: die Anne ja schon erklärt hat, dass wir auch immer um einiges mehr Zeit brauchen als andere.
00:18:31: Also ich würde sagen, zwei Monate für einen Podcast sind realistisch.
00:18:38: Also manchmal sind wir schneller, wenn wir es sein müssen und wenn wir nicht
00:18:43: so viele Interviewpartner haben.
00:18:45: Aber das kommt immer noch dazu und dann müssen wir uns mit dem Grafiker besprechen.
00:18:50: Wir haben ja für jede Episode auch ein eigenes Cover und dann suchen wir,
00:18:56: haben wir zwar immer ein paar Ideen, aber unser Grafiker hat natürlich immer
00:18:59: bessere Ideen und macht uns dann immer schöne Cover, wofür wir sehr dankbar sind.
00:19:03: Oder wir sprechen auch mit den Kolleginnen von Social Media,
00:19:08: dass sie den Podcast bewerben.
00:19:11: Also das ist immer ein Wust an Menschen, die da auch im weiteren Sinne so mitmachen
00:19:15: und mit denen wir uns auch absprechen müssen.
00:19:18: Und habt ihr die Arbeiten aufgeteilt? Also wer von euch schneidet zum Beispiel?
00:19:26: Wer führt die Interviews? Gibt es da eine feste Regel?
00:19:29: Eine feste Regel gibt es da nicht. Also ich finde Katharina und ich,
00:19:33: wir funktionieren eigentlich insoweit ganz gut zusammen, dass wir beide am Skript schreiben.
00:19:37: Das funktioniert für mich nicht mit vielen Leuten. Mit Katharina funktioniert das super.
00:19:41: Einer fängt an, der andere fügt Sachen an oder streicht wieder Sachen weg oder formuliert um.
00:19:49: Und das fügt sich dann so nach und nach zu einem Skript.
00:19:53: Und beim Schneiden, ja, Katharina macht schon den Hauptteil,
00:19:57: weil es ihr auch mehr Spaß macht. Aber die Interviews, die ich führe,
00:20:01: schneide ich auch selber.
00:20:02: Und wir sprechen uns halt thematisch ab oder auch zeitmäßig.
00:20:07: Wer gerade die Zeit hat, führt das Interview. Also da sind wir nicht so festgelegt.
00:20:12: Genau, aber also ich glaube, dass jetzt, wo du das alles so erzählst,
00:20:16: Anne, man muss, glaube ich, sich wirklich richtig gut verstehen,
00:20:20: weil das sehr Hand in Hand geht.
00:20:22: Kannst du mal hier schnell, also wir sind echt ein gutes Team,
00:20:27: stelle ich gerade so fest.
00:20:28: Ja, weil ich dann auch schon mal die Pressebeteiligung zum Bewerben schreibe,
00:20:32: während du noch schneidest und so.
00:20:34: Also wir teilen uns das halt super auf, finde ich.
00:20:39: Ich glaube, wenn das nicht die Chemie nicht stimmen würde, könnten wir diesen
00:20:42: Podcast so auch nicht machen.
00:20:45: Ihr schreibt immer ein Skript vor jeder Folge.
00:20:51: Legt ihr das auch eurem Abteilungsleiter vor, bevor ihr dann in die Produktion geht?
00:20:57: Genau, also das war unsere Auflage, dass wir vorher ein Skript machen,
00:21:01: was dann auch freigegeben wird.
00:21:04: Am Anfang, als wir uns so mit Podcast beschäftigt haben, haben wir auch Seminare
00:21:08: belegt und da wurde dann auch gesagt, es gibt halt Leute, die fangen einfach
00:21:11: an zu reden. Es gibt Leute, die machen sich ein Skript, um so einen roten Faden zu haben.
00:21:16: Und am Anfang habe ich immer gedacht, wenn man so ein festes Skript hat,
00:21:20: dann hat man so ein festes Korsett.
00:21:22: Aber es ist in vielen Bereichen halt auch sehr hilfreich, weil man verläuft
00:21:27: sich nicht in irgendwelche Sätze, die man da nicht zu Ende bringt,
00:21:30: sondern man weiß vorher ganz genau, was möchte man sagen und wie möchte man das sagen.
00:21:35: Und es geht beim Skript auch in erster Linie darum, wenn wir da jetzt andere
00:21:40: Formulierungen mal zwischendurch benutzen, das ist nicht das Problem.
00:21:43: Aber es geht schon darum, dass wir natürlich, wir sind, wir gehören zur Öffentlichkeitsarbeit.
00:21:49: Also wir gehören auch zum Sprachrohr sozusagen.
00:21:53: Und natürlich ist klar, dass wir jetzt nicht unsere persönlichen Meinungen in
00:21:59: diesem Podcast veröffentlichen, weil wir ja der offizielle Podcast der Stadt Gelsenkirchen sind.
00:22:03: Also es geht schon darum, dass wir, also ich sag mal jetzt, also objektiv ist
00:22:08: sowieso klar, aber dass wir auch einen Standpunkt natürlich auch vertreten.
00:22:14: Also das ist auch wichtig.
00:22:16: Ja, also ich muss sagen, uns kommt dieses Skript eigentlich wirklich zugute.
00:22:21: Wenn man sich vorher genau Gedanken macht, was möchte ich sagen,
00:22:24: wie möchte ich es sagen, in welche Reihenfolge möchten wir die Interviews bringen und so.
00:22:29: Das macht vieles leichter nachher in der Produktion.
00:22:31: Das hat ja auch mit der Dramaturgie zu tun.
00:22:35: Also wir haben ja meistens immer irgendwie, in den meisten Fällen geht es ja
00:22:40: wirklich irgendwie um ein, zwei wichtige Punkte, dass wir irgendwie ein Problem
00:22:44: ansprechen oder eine Frage stellen und dann wollen wir ja sozusagen auch die Lösung anbieten.
00:22:49: Und deshalb bauen wir wirklich das Skript, also im Skript bauen wir eigentlich
00:22:53: schon den Podcast, finde ich, so zusammen,
00:22:57: weil wir wissen, dann kommt das Interview, da wollen wir ungefähr,
00:23:00: also da wollen wir halt herausfinden, was damit ist und das führt uns dann zum
00:23:04: nächsten Interview, also das ist, doch, doch, das funktioniert gut.
00:23:09: Skriptest du denn, Brigitte, oder machst du das alles frei?
00:23:12: Ich bin große Verfechterin von Skripten. Ich führe ja in diesem Podcast immer nur Interviews.
00:23:19: Da muss ich nicht so viel skripten. Aber die Fragen schreibe ich mir halt schon
00:23:24: auf und überlege ich mir vorher,
00:23:28: wo ich hin will auch sozusagen, was ich jetzt wissen will und lasse es nicht so auf mich zukommen.
00:23:35: Ich finde auch tatsächlich, wenn wir uns ein Skript schreiben oder muss vielleicht
00:23:43: jede und jede auch entscheiden, wie ausführlich man das macht.
00:23:48: Aber auch so gute Formulierungen fallen uns vielleicht dann in der Aufregung
00:23:54: des Interviews dann nicht ein oder wir haben bestimmte Fakten nicht zur Hand und eiern dann so rum.
00:24:04: Und ich mag eben so Eier- und Laber-Podcasts nicht so gerne.
00:24:10: Ja, ich finde, beides hat so sein Für und Wider.
00:24:13: Also es ist auch manchmal so, dass uns während der Aufnahme dann noch irgendwie
00:24:17: was einfällt, was wir dann noch hinzufügen.
00:24:20: Das ist dann meistens auch kein Problem.
00:24:23: Ja, und ich finde, wenn man skriptet und dann mit dem Skript arbeitet,
00:24:29: dann kennt man das Skript ja. Man kennt den Text und man liest das ja nicht vor in dem Sinne.
00:24:36: Man kann das dann schon ganz gut freisprechen.
00:24:40: Ja, wir gehen es auch oft mehrfach durch. Also es ist jetzt nicht so,
00:24:43: dass wir so einfach runterlesen.
00:24:46: Also es sind selten Fällen so, dass wir es nicht runterlesen,
00:24:49: sondern dass wir einfach das Skript aufnehmen und dann ist es im Kasten.
00:24:54: Sondern oft haben wir mehrere Versuche, weil wir einfach merken,
00:24:58: dann werden wir lockerer. dann ist man noch entspannter bei der Aufnahme.
00:25:04: Ja, ich würde gerne nochmal auf dieses quasi die Kontrolle von oben,
00:25:09: auch wenn ihr das gar nicht so empfindet und das so ja auch gar nicht gemeint
00:25:14: ist, zu sprechen kommen.
00:25:16: Wie häufig passiert euch das denn, dass es dann heißt, nee, also das geht gar
00:25:21: nicht oder bitte nimm diesen Satz raus und dann wissen Menschen, die nicht schneiden,
00:25:30: oft gar nicht, dass man auch nicht einfach sowas rausnehmen kann.
00:25:34: Das kommt aber eher selten vor, würde ich sagen.
00:25:38: Also es sind mal so, weiß ich nicht, ein Satz oder zwei Sätze pro Episode.
00:25:45: Genau, also wenn es dazu kommt, ich würde sagen, im Durchschnitt ist es ein Satz oder eine Stelle.
00:25:53: Aber manchmal gibt es auch Episoden, wo alles fein ist und alles okay ist.
00:25:58: Ja, und es sind so Marginalsachen, wenn ich zum Beispiel mal vergessen habe
00:26:02: zu gendern oder beiden, Bürgerinnen und Bürger zu sagen.
00:26:07: Oder wenn wir einen doofen Witz machen. Genau. Der vielleicht nicht so gut ankommt
00:26:14: oder vielleicht einfach unlustig ist.
00:26:17: Also es stimmt auch, manchmal sind die Witze vielleicht auch nicht so gut.
00:26:20: Dann sollte man sie rausnehmen.
00:26:22: Ja. Wir mussten noch nie lange diskutieren. Wir möchten das aber gerne drin haben.
00:26:29: Bei vielen Sachen, die dann angemerkt werden, denke ich mir,
00:26:31: genau, habe ich Mist gebaut? Das war jetzt nicht schlau, das da zu sagen.
00:26:36: Oder es sind so Stellen, wo man dann so rumeiert, weil man nicht genau weiß,
00:26:40: wie ist die genaue Zahl und so.
00:26:42: Ja, das ist dann auch okay, wenn jemand sagt, nimm das lieber komplett raus.
00:26:46: Ich habe einmal ein Interview gehabt, da hatte sich die Interviewpartnerin total
00:26:51: verhaspelt und wollte, dass ich den ganzen Satz umdrehe, was natürlich technisch echt schwierig ist.
00:26:57: Also ich weiß jetzt gar nicht mehr, wie der Satz genau ging,
00:27:01: aber sie wollte, dass irgendwas rausgeschnitten wird und ans Ende gesetzt wird und so.
00:27:05: Ich habe es dann nachher hingekriegt, aber es hat sehr viel Zeit in Anspruch
00:27:10: genommen, bis man es nachher so hatte, wie der Satz eigentlich hätte laufen müssen.
00:27:15: Ja, und normalerweise versuchen wir bei Interviews so authentisch wie möglich zu bleiben.
00:27:19: Also wir schneiden auch nicht jedes Ähm oder Ö raus, weil ich einfach finde,
00:27:23: dieser Redefluss, der muss einfach auch erhalten bleiben. Das hört sich sonst
00:27:27: alles immer so abgehackt an.
00:27:30: Ja, kann man sehen, wie man will. Zu viele S und M's finde ich auch sehr anstrengend.
00:27:36: Aber es ist natürlich auch irre aufwendig, alle rauszuschneiden.
00:27:40: Und manchmal geht es auch gar nicht, weil sie so mit den anderen Worten verbunden sind.
00:27:45: Dann kann man es nicht schneiden. Oder uns fehlen dann natürlich die Pausen zwischendurch.
00:27:51: Ja, das meine ich. Also der Räderfluss ist dann so abgehackt,
00:27:54: wenn du alle erst pauschalst.
00:27:56: Aber manchmal hat man auch Menschen, da kann man das auch ein bisschen beschleunigen.
00:28:01: Also da kann man zwischendurch auch mal die Pausen wegschneiden und man merkt
00:28:04: es überhaupt nicht, aber es geht einfach ein bisschen zackiger.
00:28:07: Das geht manchmal auch ganz gut.
00:28:09: Das stimmt, da kann man dann noch ein bisschen Dynamik quasi im Schnitt hinterher reinbringen. Genau.
00:28:17: Wie oft podcastet ihr? Habt ihr da einen festen Rhythmus und wie lang sind eure Folgen?
00:28:23: Ich würde sagen, so im Schnitt kommen wir alle zwei Monate raus.
00:28:27: Also wir könnten jede Woche themenmäßig, aber weil wir ja eben schon beschrieben
00:28:31: haben, wie aufwendig das ist, peilen wir so zwei Monatsrhythmus an.
00:28:36: Genau. Und von der Länge her, also wir könnten auch ganz lange,
00:28:41: aber da werden wir doch darauf hingewiesen, dass wir doch ein bisschen kürzer sein sollen.
00:28:47: Also ich würde mal sagen zwischen einer halben Stunde und einer Stunde. Was meinst du, Anne?
00:28:51: Ja, drei Viertel ist meistens so das, was wir haben. Und da kann man auch richtige
00:28:55: Geschichten dann auch schon erzählen, weil wir ja meistens so drei Interviews haben,
00:29:01: das in einer halben Stunde oder unter einer halben Stunde zu bringen,
00:29:04: ist schon echt sportlich.
00:29:06: Ja, und dann machen wir irgendwie noch eine Umfrage und so.
00:29:09: Also eine Dreiviertelstunde, also eine halbe Stunde ist, finde ich persönlich, das Minimum.
00:29:15: Weil wir ja immer auch Themen machen, die länger interessant sind.
00:29:20: Wir beschäftigen uns ja nicht mit tagesaktuellen Sachen, sondern mit Themen,
00:29:23: die über einen längeren Zeitraum, ich sag mal, aktuell sind und dann braucht
00:29:29: man auch ein bisschen Zeit.
00:29:31: Also wir peilen eigentlich immer eine halbe Stunde an, aber es wird dann meistens doch ein bisschen.
00:29:36: Ich peile auch immer 20 Minuten bis halbe Stunde an, aber meistens wird es auch etwas länger.
00:29:44: Manche Geschichten sind auch so schön.
00:29:47: Ja, und nun habe ich heute zwei Interviewpartnerinnen. Dann muss es ja auch
00:29:51: ein bisschen länger dauern. Es soll ja auch jede zu Wort kommen.
00:29:54: Ja, und was ich auch so schön finde an dem Podcast, von so einer Verwaltung
00:30:01: ist, dass wir ja ganz viele Kollegen und Kollegen immer einladen.
00:30:07: Und wir haben da echt richtig viele Menschen auch bei, die richtig gut sprechen können.
00:30:12: Und dann wäre es auch schade, wenn man die nur eine Minute sprechen lassen würde.
00:30:17: Also da haben wir auch manchmal echt coole Charaktere bei. Und es macht immer
00:30:21: richtig Spaß, denen zuzuhören.
00:30:25: Ja schön und ich finde tatsächlich ist es eine ganz großartige Dienstleistung
00:30:30: der Stadt an die Bürgerinnen und Bürger und man kann so viele Dinge transparent machen.
00:30:37: Also ich finde es wirklich ein großartiges Projekt.
00:30:41: Ich glaube, dass auch immer mehr Städte das jetzt erkennen, weil wir,
00:30:46: also ich zumindest kriege sehr viele Anfragen auch aus den umliegenden Städten,
00:30:50: wir würden das jetzt auch gerne machen, auf was müssen wir denn da achten.
00:30:55: Aber da ist halt jede Stadt auch anders. Also ich könnte jetzt mein Rezept für
00:30:59: Gelsenkirchen nicht auf Bochum oder Bottrop übertragen.
00:31:03: Da ist jede Stadt, hat da ihre Eigenheiten und für uns funktioniert das gut so.
00:31:08: Es mag in der Nachbarstadt schon nicht mehr funktionieren.
00:31:11: Und dass es so gut funktioniert hat, mit Sicherheit auch damit zu tun,
00:31:16: dass ihr so ein gutes Team seid. Da bin ich mir ziemlich sicher.
00:31:19: Ich glaube auch.
00:31:20: Ich glaube, sonst würde ich es auch nicht machen. Also wenn ich jedes Mal über
00:31:24: jeden Satz diskutieren müsste, wie schreiben wir den?
00:31:26: Oder wer macht jetzt dieses Interview? Da hätte ich, glaube ich, auch keine Energie für.
00:31:31: Genau, und wenn es immer ein Krampf wird und man denkt, jetzt muss ich schon wieder mit der. Genau.
00:31:39: Das macht immer Spaß. Also ich finde, wir machen uns das auch schön.
00:31:44: Am Anfang waren wir auch öfter mal draußen, wenn wir den Podcast aufgenommen
00:31:47: haben. Fällt mir jetzt gerade auf, das müssten wir mal wieder machen.
00:31:50: Das hat immer Spaß gemacht.
00:31:52: Wir waren mal im Freibad, wir waren mal im Park, haben da das aufgenommen.
00:31:57: Das waren immer sehr schöne Termine.
00:31:59: Oder auch so einer vielbefahrenen Kreuzung.
00:32:03: Ja, schön. Da kommen ja auch gleich technische Herausforderungen dazu.
00:32:07: Ja, vor allem, wenn du es halt nicht gewöhnt bist. Also wir hatten auch lange
00:32:11: kein richtiges Mikro für draußen und haben dann immer so, einer musste dann
00:32:15: immer dieses ultraschwere Mikro halten, während der andere den Aufnahmeknopf gedrückt hat und so.
00:32:21: Das sind halt so Lernkurven, die man dann so durchläuft. Welches Mikro braucht
00:32:26: man für welche Gelegenheit?
00:32:28: Kommen wir schon zu meiner letzten Frage. Anne, du hattest es vorhin schon mal
00:32:33: gesagt, du lernst viel durch diesen Podcast.
00:32:37: Hat der Podcast auch euren Blick auf Gelsenkirchen verändert?
00:32:43: Also ich habe ja eben schon erwähnt, dass man bei jeder Episode im Grunde was Neues dazu lernt.
00:32:49: Ich arbeite jetzt seit 2006, also fast 20 Jahre in Gelsenkirchen.
00:32:56: Erst halt für die Tageszeitung, jetzt für die Pressestelle. Man denkt dann immer,
00:33:00: man kennt alles, man kennt jeden Winkel, man kennt jeden Aspekt.
00:33:04: Und trotzdem gibt es in diesen Podcast-Interviews oder auch wenn man sich länger
00:33:08: und tiefgehend mit einem Themenbereich aus Gelsenkirchen befasst,
00:33:13: gibt es immer wieder was, was man plötzlich, was man noch nie auf dem Schirm
00:33:16: hatte, was einem noch nie begegnet ist und was man plötzlich lernt.
00:33:19: Und das macht es für mich halt so spannend, überhaupt diesen Beruf zu machen,
00:33:23: aber auch diesen Podcast zu machen,
00:33:25: weil man selbst bei Sachen, die man schon hundertmal gesehen hat und hundertmal
00:33:29: gehört hat oder mit Menschen, mit denen man sich schon hundertmal unterhalten
00:33:32: hat, immer wieder noch einen neuen Aspekt rauskitzeln kann.
00:33:36: Und ja, also dadurch verändert sich jetzt nicht der Blick auf die Stadt grundlegend,
00:33:42: aber man lernt andere Aspekte vielleicht nochmal mehr zu schätzen oder anders
00:33:46: kennen. Das ist schon so.
00:33:49: Katharina, wie ist das bei dir?
00:33:52: Also ich arbeite ja seit fünf Jahren bei der Stadt Gelsenkirchen und kannte
00:33:56: die vorher auch oberflächlich.
00:33:59: Also das, was Anne gerade gesagt hat, dem kann ich voll zustimmen.
00:34:03: Also dass man die Stadt auch nochmal viel tiefer kennenlernt und ganz viele
00:34:07: Aspekte, von denen ich vorher nichts wusste.
00:34:09: Also darüber habe ich viel gelernt, aber das ist ja auch das Schöne überhaupt
00:34:12: an der Arbeit in einer Pressestelle, also bei einer Stadt, weil die Themenvielfalt ist riesig.
00:34:20: Das ist auch das Tolle an diesem Job.
00:34:22: Was ich auch noch toll finde, ist, dass ich ganz viele Kolleginnen und Kollegen
00:34:27: aus der Stadtverwaltung kennenlerne.
00:34:29:
00:34:34: Also wir sind auf jeden Fall viele, viele Menschen. Und wir können in verschiedene
00:34:39: Referate, in verschiedene Bereiche reinschauen, da die Leute kennenlernen.
00:34:43: Und das macht mir besonders Spaß. Das finde ich ganz toll.
00:34:46: Man lernt einfach auch, wie sich so eine Stadtverwaltung auch verändert.
00:34:51: Dass jetzt immer wieder immer noch jüngere Leute kommen, dass sich dadurch auch
00:34:55: so ein Gesicht so einer Stadtverwaltung oder wie so eine Stadtverwaltung tickt, immer stetig wandelt.
00:35:01: Und ich glaube, das kriegen Leute draußen gar nicht so mit.
00:35:05: Ja, wunderbar. Ich finde euer Projekt ganz großartig.
00:35:09: Ich danke euch ganz, ganz herzlich, dass ihr ein bisschen darüber erzählt habt heute.
00:35:14: Und ich kann mir schon vorstellen, dass auch Nicht-Gelsenkirchner und Gelsenkirchnerinnen
00:35:20: jetzt mal reinhören in euren Podcast.
00:35:23: Das wäre schön, das würde uns freuen. Und ich möchte an dieser Stelle auch noch
00:35:27: alle Leute, die bei Verwaltungen arbeiten, ermutigen, sich doch in dieses Abenteuer
00:35:32: zu stürzen. Also man kann dadurch eigentlich nur gewinnen.
00:35:35: Ja, das ist ein schönes Schlusswort, Anne. Vielen Dank.
00:35:39: Vielen Dank für das nette Gespräch, Brigitte.
00:35:41: Ja, danke.
00:35:42: Tschüss. Tschüss.
00:35:44: So, das waren Katharina Fleissner und Anne Bolsmann vom Podcast Das gehört sich
00:35:50: so der Gelsenkirchen-Podcast.
00:35:53: Ich finde das ein tolles Projekt und vielleicht hat Anne Bohlsmann Ihnen Mut
00:35:57: gemacht, auch einen Podcast für die eigene Stadt zu entwickeln und zu starten.
00:36:02: Ich danke Ihnen auf jeden Fall fürs Zuhören und ich freue mich natürlich,
00:36:06: wenn Sie nächstes Mal wieder dabei sind.
00:36:08: Das genaue Thema habe ich leider noch nicht auf dem Schirm.
00:36:11: Ich war im September auf der Podcast Week, auf der Reichweitenkonferenz von
00:36:17: Fabio Bacigalupo und Podcast.de und da habe ich mich quasi schon mal mit allen
00:36:23: Referenten und Referentinnen verabredet,
00:36:26: dass wir für diesen Podcast ein Gespräch führen.
00:36:29: Also, seien Sie neugierig und wie gesagt, ich freue mich, wenn Sie nächstes
00:36:33: Mal wieder reinhören. Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit. Mein Name ist Brigitte Hagedorn, mehr über mich und meine Arbeit finden Sie auf www.audiobeitraege.de.
00:36:45: Music