00:00:00: Ich habe mir mit den Podcasten ja auch einfach ein neues Medium erschlossen.
00:00:03: Ich habe ja, das kann ich vielleicht auch sagen, wir haben uns ja kennengelernt in einem Podcast-Kurs.
00:00:08: Ich habe von dir Podcasten gelernt und ich hatte vorher ziemlich wenig Ahnung davon.
00:00:13: Ich bin über das Thema rangegangen. Ich hatte vor ungefähr zwei Jahren die Idee,
00:00:16: dass ich aus diesem Interesse an Religion und Spiritualität eigentlich einen Podcast machen könnte.
00:00:21: Aber zu dem Zeitpunkt wusste ich noch gar nicht, wie Podcasten eigentlich funktioniert.
00:00:24: Music.
00:00:30: Hallo und herzlich willkommen beim Podcast übers Podcasten.
00:00:36: Mein Name ist Brigitte Hagedorn und heute spreche ich mit Daniel Herbstreit.
00:00:42: Daniel Herbstreit produziert den Podcast Was glaubst du denn?
00:00:47: Der Podcast über die Vielfalt des spirituellen Lebens.
00:00:51: Hallo Daniel, wie schön, dass du heute mein Gast bist. Hallo Brigitte,
00:00:56: vielen Dank für die Einladung.
00:00:58: Daniel, sehr gerne. Ich freue mich, wie gesagt, sehr, dass du hier bist.
00:01:03: Und meine erste Frage liegt eigentlich ziemlich nahe.
00:01:07: Und zwar würde ich dich gerne fragen, was glaubst du denn?
00:01:12: Da aber in diesem Podcast ein Spiritualität Thema ist, sondern dein Podcast,
00:01:19: würde ich lieber fragen nach dem Warum deines Podcasts.
00:01:24: Also ich höre deinen Podcast sehr gerne und habe mich schon oft gefragt,
00:01:30: ob du diese Vielfalt an unterschiedlichen spirituellen Praktiken vorstellst,
00:01:37: um für dich die richtige zu finden.
00:01:40: Also was ist das Warum deines Podcasts?
00:01:44: Ja, das ist eine sehr gute Frage. Nee, ich suche eigentlich nicht die richtige
00:01:48: Praxis für mich, weil ich glaube, die habe ich längst gefunden.
00:01:50: Ich mache seit Jahren Vipassana-Meditation.
00:01:53: Das ist eine buddhistische Technik, die ist auch relativ bekannt.
00:01:57: Das ist die Grundlage auch für die Achtsamkeitsmeditation, die ja sehr bekannt
00:02:01: ist, auch durch MBSR, also dieses Mindfulness-Based Stress Reduction.
00:02:04: Genau, und diese Vipassana-Meditation mache ich eben seit Jahren.
00:02:09: Und ich habe mich über das Meditieren, also über die Praxis auch dem Thema angenähert,
00:02:14: nämlich Religion und Spiritualität.
00:02:16: Als ich angefangen habe zu meditieren, wollte ich von dem Thema überhaupt nichts
00:02:19: wissen und habe dann aber über das Meditieren sehr, sehr intensive Erfahrungen
00:02:24: gemacht und bin da drauf gekommen.
00:02:27: Dass ich mich in irgendeiner Weise mit dem Thema Religion auseinandersetzen
00:02:30: muss, weil ich sonst nicht weiterkomme und mir einfach ein wichtiger,
00:02:34: ein wichtiges Thema oder eine wichtige Reflexionsebene fehlt,
00:02:39: um über diese Meditationserfahrung nachzudenken.
00:02:41: Und so habe ich angefangen, mich sehr, sehr intensiv mit Religion zu beschäftigen,
00:02:45: vor allem mit Buddhismus, aber auch mit Christentum.
00:02:48: Und so bin ich eigentlich auch darauf gekommen, irgendwann einen Podcast zu
00:02:51: dem Thema zu machen, um einfach auch mit anderen über ähnliche Erfahrungen sprechen
00:02:55: zu können, um meinen eigenen Horizont zu erweitern,
00:02:59: um dem Thema auch mehr Sichtbarkeit zu geben tatsächlich, weil ich das Gefühl habe,
00:03:06: gerade in so einem akademischen Umfeld, in dem ich mich bewege,
00:03:09: ist Spiritualität immer noch so ein bisschen, wird mit Samthandschuhen angefasst.
00:03:14: Da redet man nicht so gern drüber,
00:03:16: beziehungsweise gibt es auch einen eher atheistischen Grundkonsens.
00:03:20: Und da wollte ich so ein bisschen dagegen arbeiten und so ein bisschen eine
00:03:27: größere Toleranz vielleicht schaffen für das Thema Religion und Spiritualität
00:03:31: und gleichzeitig auch Neugier wecken auf die Vielfalt.
00:03:35: Also so ein ganz kleines bisschen, naja, Engagement für Vielfalt und Demokratie
00:03:40: ist da vielleicht auch dabei.
00:03:42: Wir leben ja in Zeiten, in denen Vielfalt nicht mehr ganz so gern gesehen wird von manchen Menschen.
00:03:47: Und ich setze mich aber da eben auch für religiöse Vielfalt ein.
00:03:51: Ja, du hast ein ganz breites Themenspektrum, also den Buddhismus,
00:03:56: der taucht natürlich häufiger auch, auch dann in den Antworten sozusagen oder
00:04:02: im Gespräch durch deine Erfahrungen.
00:04:04: Jetzt aktuell geht es auch um Hinduismus, es geht um Katholizismus, den Islam.
00:04:11: Du hattest eine Frau aus dem Judentum, also du bist da ganz breitgestellt.
00:04:19: Finde ich großartig, weil es tatsächlich einfach nochmal, ja auch dadurch,
00:04:29: dass man bestimmte Glaubensrichtungen ein bisschen besser kennenlernt.
00:04:33: Der Abstand wird geringer, es wird einem eben ein bisschen bekannter und dann
00:04:38: hat man auch nicht in Anführungsstrichen so ein Sorgengefühl vielleicht.
00:04:44: Wenn man mit bestimmten Glaubensrichtungen konfrontiert ist oder so.
00:04:48: Ja, ich glaube, die Religionen untereinander sind eigentlich relativ tolerant.
00:04:54: Also ich habe ja auch immer wieder mit Leuten zusammen, also ich interviewe
00:04:58: ja auch immer wieder Leute, die sowieso schon in so interreligiösen Dialogprozessen drinstecken.
00:05:03: Die sind eigentlich immer schon total offen. Ich glaube, es ist eher so die
00:05:10: atheistische Fraktion, die wenig Bock hat, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.
00:05:15: Also ich glaube, der eigentliche Graben ist eher zwischen denen,
00:05:18: die irgendwas mit Religion und Spiritualität zu tun haben und denen,
00:05:23: die gar nichts damit zu tun haben wollen.
00:05:25: Ja, glaube ich dir gerne, dass du das so wahrnimmst, dass das so ist.
00:05:29: Du produzierst deinen Podcast wirklich aus persönlichem Interesse und hast keinen
00:05:35: beruflichen Hintergrund.
00:05:37: Ich frage das, weil ich immer finde, dass du immer sehr souverän mit deinen
00:05:43: Interviewgästen umgehst, dass du wenig Berührungsängste hast.
00:05:48: Du hast zum Beispiel ein Interview mit einem Professor der Mystik geführt.
00:05:53: Wie ist das? Persönlich oder machst du das auch beruflich? Wo hast du dein Know-how her?
00:05:59: Also ich habe beruflich nichts mit dem Thema Religion zu tun oder Spiritualität.
00:06:03: Ich habe auch nicht Theologie oder Religionswissenschaften oder sowas studiert.
00:06:06: Ich habe in den letzten Jahren einfach sehr viel darüber gelesen.
00:06:10: Ich bin selber viel in so buddhistischen Szenen unterwegs gewesen,
00:06:15: habe da also auch viel mitbekommen, viele Vorträge gehört, mit vielen Leuten
00:06:19: gesprochen, die sich gut auskennen.
00:06:20: Also ich habe einfach in den letzten zehn Jahren schon, glaube ich.
00:06:24: Mir eine solide Wissensbasis zugelegt.
00:06:28: Mein beruflicher Hintergrund, der da eine Rolle spielt, ist vielleicht eher
00:06:31: der, dass ich einen journalistischen Hintergrund habe.
00:06:34: Also ich habe eine Zeit lang hauptberuflich als Journalist gearbeitet,
00:06:37: mache das immer noch nebenberuflich.
00:06:39: Und gerade sowas wie, wie führe ich ein Interview, habe ich dadurch natürlich gelernt.
00:06:44: Wie bereitest du dich grundsätzlich auf deine Episoden, auf deine Gäste vor?
00:06:49: Das ist ganz unterschiedlich. Also du hast ja eben diesen Theologie-Professor,
00:06:53: also Herrn Zimmerling, erwähnt, der Mystikexperte ist.
00:06:58: Da habe ich tatsächlich auch das Buch von ihm gelesen vorher.
00:07:02: Also da habe ich mich dann sehr intensiv vorbereitet. Bei anderen schreibe ich
00:07:06: mir nur ein paar Fragen zusammen und ehrlich gesagt habe ich auch angefangen, mir so Fragenkataloge,
00:07:13: also so Interviewleitfäden von ChatGPT vorformulieren zu lassen.
00:07:20: ChatGPT macht das großartig.
00:07:23: Also ich stütze mich natürlich nicht nur auf das, was ChatGPT mir sagt,
00:07:26: sondern ich gehe da auch nochmal sehr mit eigenem Blick dran und redigiere diese Fragen auch nochmal.
00:07:32: Arbeite die, spitze die zu, wähle die aus. Aber das wäre mein Tipp für andere
00:07:37: podcastende Interviewleitfäden mit ChatGPT erstellen lassen.
00:07:42: Das funktioniert gar nicht so schlecht.
00:07:44: Ja, meine Erfahrung ist, man sollte auf jeden Fall ChatGPT sagen,
00:07:49: an wen man sich richtet, wer die Zielgruppe ist.
00:07:52: Und man sollte vielleicht noch sagen, dass man keine Doppelfragen möchte.
00:07:56: Denn das macht ChatGPT sehr gerne. Ich habe das auch schon mal ausprobiert.
00:08:01: Okay. Also klar, für mich sind die Vorschläge von ChatGPT immer nur so eine erste Anregung.
00:08:07: Aber als erste Anregung sind die super. Wir haben ja vorhin im Vorgespräch ein
00:08:12: bisschen drüber gesprochen.
00:08:14: Ich bin ja auch jemand, die sich immer sehr, sehr stringente Fragenkataloge geschrieben hat.
00:08:21: Und jetzt seit einigen Monaten, ich sende ja nur einmal im Monat,
00:08:26: seit einigen Monaten versuche ich das eben ein bisschen freier zu machen.
00:08:30: Das heißt, ich habe jetzt hier auch nur so eine Mindmap vor mir liegen und da
00:08:35: stehen die einzelnen Punkte drauf, die ich gerne mit dir besprechen möchte.
00:08:42: Mir fällt auf jeden Fall, dass du auch immer sehr neugierig und sehr interessiert
00:08:47: fragst in deinem Podcast.
00:08:51: Ja klar, also ich mache den Podcast aus persönlicher Neugier und Interesse.
00:08:56: Das ist mein Antrieb. Ich möchte mit den Leuten über dieses Thema sprechen und
00:09:00: bin grundsätzlich ein wahnsinnig neugieriger Mensch und bei diesem Thema besonders.
00:09:04: Es ist gut, wenn du das auch so wahrnimmst, dass ich neugierig bin.
00:09:08: Ich bin es wirklich auch tatsächlich und total.
00:09:11: Wie bereitest du dich technisch vor? Also wie führst du deine Interviews?
00:09:16: Sitzt ihr immer eins zu eins? Ich höre oft, dass du offenbar an die Orte der,
00:09:23: ich sage jetzt mal, spirituellen Praxis hingehst oder jemand zu dir kommt.
00:09:31: Oder macht ihr das auch so online, wie wir hier jetzt zum Beispiel über Riverside?
00:09:36: Nee, ich mache es tatsächlich immer in einem 1 zu 1 Setting.
00:09:41: Mein Equipment ist immobil. Ich habe die meisten Interviews jetzt auch in Berlin
00:09:46: oder um Berlin führen können.
00:09:48: Das hat immer ganz gut gepasst.
00:09:53: Und nee, ich habe bisher noch kein einziges Interview online gemacht.
00:09:58: Ich kenne ja beides und ich muss ganz ehrlich sagen, eins zu eins ist wirklich schöner.
00:10:04: Ja, das glaube ich auch. Also ich habe für journalistische Texte auch schon
00:10:10: Interviews per Zoom oder so geführt und das ist okay,
00:10:14: aber gerade bei so einem Thema wie Spiritualität, was einfach sehr,
00:10:17: sehr persönlich ist, möchte ich den Leuten in die Augen gucken können,
00:10:21: möchte ich mit denen in einem Raum sein,
00:10:23: möchte ich auch irgendwie ein Gefühl dafür kriegen, wie sind die so,
00:10:25: wie bewegen die sich, wie sind die drauf?
00:10:27: Und nicht nur ein Bild auf dem Bildschirm sehen.
00:10:32: Ja, und ich habe jetzt gerade gelesen, dass zum Beispiel diese Empathie und
00:10:36: das wirklich Erspüren des Gegenübers,
00:10:40: das können wir dann am Ende vermutlich über den Monitor doch nicht,
00:10:44: also können wir das doch nicht erreichen, weil wir sehen nicht,
00:10:48: ob die Pupillen zum Beispiel größer werden oder so.
00:10:52: Man hört halt vielleicht viel über die Stimme.
00:10:55: Ja, aber ich denke auch, da geht einfach viel verloren.
00:11:00: Also ohne, dass ich jetzt Erfahrungen mit dem Gegenteil hätte,
00:11:04: also ohne, dass ich Erfahrungen mit reinen Online-Interviews habe,
00:11:06: ich bin einfach ziemlich überzeugt davon, dass die Interviews,
00:11:09: die Gespräche besser werden, wenn ich mit den Leuten in einem Raum bin.
00:11:13: Ich kann das jetzt schwer bestätigen, weil ich das ja häufig online mache.
00:11:20: Und wir sitzen beide in Berlin, das heißt, es wäre eigentlich auch möglich gewesen, ne?
00:11:25: Ja, du wolltest es online machen. Ich wäre auch zu dir gekommen.
00:11:30: Aber in Berlin sind die Wege ja auch immer weit. Das stimmt, ja.
00:11:34: Und dann, das können wir ja sagen, hatten wir das anfangs, also wir sprechen
00:11:38: jetzt über Riverside FM und da geht das natürlich auch mit Kamerabild.
00:11:44: Aber irgendwie haben wir ein bisschen das Problem, dass wir ständig Verzögerungen haben.
00:11:48: Und deswegen haben wir jetzt das Bild einfach mal ausgemacht.
00:11:52: Das heißt, wir sehen uns nicht.
00:11:54: Das Interessante ist, dass ich früher ja immer meine Interviews mit Cleanfeed gemacht habe.
00:12:01: Und da sieht man sich sowieso nicht. Da geht es nur über den Ton.
00:12:06: Und das ist ein ganz komisches Gefühl.
00:12:11: Ich habe das ja immer gemacht, habe das gerne gemacht, nur mit Ton.
00:12:15: Aber jetzt, wo ich weiß, es ginge ja mit Bild, irritiert es mich doch ein bisschen,
00:12:20: dass ich dich nicht sehe.
00:12:22: Ja, kann ich verstehen, ja. Nochmal zu der Vorbereitung oder zur Produktion.
00:12:29: Sind dir Länge und Regelmäßigkeit wichtig oder bist du da ganz offen?
00:12:37: Ich versuche einmal im Monat zu senden. Es funktioniert nicht immer ganz auf den Punkt.
00:12:42: Manchmal ist es ein bisschen mehr. Ich vermute, die nächste Folge wird auch
00:12:45: länger dauern als ein Monat, weil ich einfach im Urlaub bin im August.
00:12:48: Aber ich habe eigentlich ganz gut es geschafft, bisher plus minus einmal im Monat zu senden.
00:12:54: Und bei der Länge versuche ich so zwischen einer halben Stunde und einer Stunde
00:12:59: zu landen. Ich bin froh, wenn es nicht so lange dauert, weil dann muss ich hinterher weniger schneiden.
00:13:06: Aber wenn das Gespräch einfach gut ist und läuft, dann dauert es halt einfach
00:13:11: länger und ich will dem Gespräch sozusagen auch den Raum geben, den es so braucht.
00:13:18: Du hattest eben schon gesagt, dass du auch journalistische Erfahrungen oder
00:13:21: Vorerfahrungen hast, dass du quasi Journalist bist.
00:13:25: In deiner ersten Episode ging es um gewaltfreie Kommunikation und die Frage,
00:13:31: ob auch das man schon als spirituelle Praxis bezeichnen kann.
00:13:36: Ich habe da mitbekommen, dass du dich mit gewaltfreier Kommunikation auseinandersetzt.
00:13:42: Und mich würde interessieren, ob die GfK beim Führen deiner Interviews eine
00:13:48: Rolle spielt, auch vielleicht schon in der Vorbereitung.
00:13:52: Das ist eine sehr gute Frage. Ich glaube in der Vorbereitung tatsächlich nicht, aber beim Führen schon.
00:13:58: Also bei gewaltfreier Kommunikation geht es ja um Verbindungsförderung.
00:14:03: Das Ziel ist eigentlich immer, Verbindungen herzustellen zwischen den beiden Sprechenden.
00:14:08: Und das ist bei dem Podcast auf jeden Fall auch mein Ziel. Vielen Dank.
00:14:12: Also mir geht es stärker darum, ein Verständnis für die Person zu entwickeln
00:14:20: und mich mit ihr zu verbinden, auch in dem Gespräch, als jetzt superkritische Fragen zu stellen.
00:14:26: Also mir fällt es manchmal auch auf, wenn ich dann die Gespräche hinterher schneide
00:14:29: und dann mit einem etwas analytischeren Blick auch dran gehe und mich auch selber
00:14:34: frage, boah, warst du da nicht ein bisschen zu unkritisch?
00:14:37: Hättest du da nicht nochmal reingehen sollen und fragen? Das ist dann so der
00:14:40: journalistische Blick da drauf.
00:14:42: Aber im Gespräch selber versuche ich wirklich auch so mitzugehen und so ganz dabei zu sein.
00:14:48: Und da ist natürlich schon auch, also ich stelle ja durchaus auch kritische
00:14:52: Fragen, aber grundsätzlich geht es mir da auch sehr stark darum,
00:14:57: mit den Menschen wirklich in Kontakt zu kommen, eine Verbindung aufzubauen.
00:15:01: Und ich glaube, das ist eben ganz im Sinne der GfK.
00:15:06: Ist es im Sinne der GfK oder gibt es, ich sage jetzt mal, einen grundsätzlichen
00:15:11: Tipp für andere Podcaster, Podcasterinnen,
00:15:14: mit welchem Tool aus der GfK man zum Beispiel so eine bessere Verbindung miteinander bekommen kann?
00:15:22: Nee, ich habe kein Tool aus der GfK, was ich empfehlen kann.
00:15:26: Also ich glaube, mein Ding ist einfach ein riesiges Interesse.
00:15:30: Ich habe einmal ein sehr nettes Kompliment von einem meiner Gesprächspartner
00:15:33: bekommen. Der hat gesagt, er hätte das Gefühl gehabt, er könne sich bei mir öffnen.
00:15:38: Also es ist eher so ein Gefühl des Vertrauens, was sich offensichtlich vermittelt.
00:15:45: Und ich glaube, aber was ich mache, ich mache mich maximal auf sozusagen.
00:15:49: Sagen, ich versuche mich ganz zu öffnen für den Gesprächspartner oder die Gesprächspartnerin,
00:15:54: versuche ganz präsent zu sein, ganz da zu sein und so auch einfach möglichst.
00:16:02: Ein gutes Gespräch zu bekommen und Spiritualität ist einfach ein wahnsinnig intimes Thema.
00:16:08: Ich brauche eine Vertrauensbasis, dass die Menschen sich so weit öffnen und
00:16:11: mir da ganz intime Sachen sagen.
00:16:13: Auf jeden Fall. Und das ist aber, glaube ich, auch die Qualität dann deines
00:16:18: Podcasts, dass man ihm gerne zuhört, weil man einfach spürt,
00:16:23: dass ihr sehr, sehr nah miteinander kommuniziert.
00:16:28: Das ist gut. Also wenn das rüberkommt, dann freue ich mich, weil dann,
00:16:31: glaube ich, mache ich was richtig.
00:16:33: Ja, ich glaube, du machst eine ganze Menge richtig in deinem Podcast. Danke, danke.
00:16:38: Das würde für mich jetzt auch heißen, wenn du dich ganz auf dein Gegenüber einlässt.
00:16:45: Nimmst du auch so ein bisschen den Gedanken an das Gespräch raus.
00:16:51: Also ich versuche zum Beispiel immer auch zu überlegen, was könnte die nächste Frage sein?
00:16:58: Kann ich da einhaken, wenn dann mal was kommt, weiß ich nicht,
00:17:03: wenn es einen kleinen technischen Hänger gab, dann habe ich schon im Kopf,
00:17:08: hoffentlich lässt sich das hinterher gut schneiden und sowas.
00:17:11: Das kannst du dann gut wegblenden, sondern du bist dann einfach im Gespräch
00:17:16: und denkst auch nicht drüber nach, was, weiß ich nicht, wollen jetzt deine Hörer
00:17:21: und Hörerinnen wissen, sondern du lässt dich wirklich drauf ein.
00:17:25: Ja, absolut, genauso mache ich es. Und vergisst quasi, dass die Aufnahme läuft.
00:17:31: Nicht ganz. Also wenn ich irgendwie merke im Gespräch, das war jetzt einfach
00:17:35: irgendwie, da habe ich was komisch gesagt oder das möchte ich nochmal sagen,
00:17:40: dann mache ich das schon auch. Aber es passiert eher selten.
00:17:43: Ich bin, wie gesagt, ich versuche wirklich einfach präsent zu sein,
00:17:47: da zu sein, im Gespräch zu sein und alles andere möglichst auszublenden.
00:17:50: Wenn du es jetzt mal zusammenfassen würdest, könntest du sagen,
00:17:56: was dir bisher dieser Podcast gebracht hat?
00:18:01: Du hast ja am Anfang schon erzählt, dass du auch dein Wissensspektrum ein bisschen
00:18:07: erweitern willst oder dass du dich selber weiterentwickeln willst durch das Podcasten.
00:18:15: Kannst du da konkret schon was sagen, wo dich das vorangebracht hat?
00:18:22: Ich würde sagen zweierlei auf jeden Fall. Ich habe mir mit den Podcasten ja
00:18:26: auch einfach ein neues Medium erschlossen.
00:18:28: Ich habe ja, das kann ich vielleicht auch sagen, wir haben uns ja kennengelernt
00:18:32: in einem Podcast-Kurs. Ich habe von dir Podcasten gelernt.
00:18:35: Bin dir da auch sehr dankbar dafür. Danke, Daniel.
00:18:40: Und ich hatte vorher ziemlich wenig Ahnung davon. Ich bin über das Thema rangegangen.
00:18:44: Ich hatte vor ungefähr zwei Jahren die Idee, dass ich aus diesem Interesse an
00:18:48: Religion und Spiritualität eigentlich einen Podcast machen könnte.
00:18:51: Aber zu dem Zeitpunkt wusste ich noch gar nicht, wie Podcasten eigentlich funktioniert.
00:18:54: Ich hatte nur einfach irgendwie so ein relativ bestimmtes Gefühl,
00:18:57: dass ein Podcast das richtige Medium dafür sein könnte. Also für mich und dieses Thema.
00:19:01: Und dann habe ich mir angefangen, so die Wissensbasis dafür zu schaffen und
00:19:06: eben unter anderem oder vor allem sehr zentral deinen Kurs zu besuchen.
00:19:10: Also das zum einen, da kann ich vielleicht auch noch sagen, das gibt mir natürlich
00:19:14: auch sowas wie so ein bisschen so ein Erfolgserlebnis, ist, dass ich es einfach
00:19:17: geschafft habe, bei allem, was ich auch immer kritisiere an mir selber und was
00:19:22: mir selber nicht so gefällt und wo ich immer denke, das hätte besser funktionieren können.
00:19:25: Aber in guten Momenten denke ich schon so, hey, ich habe es geschafft,
00:19:29: mir in anderthalb Jahren einen Podcast aufzubauen von null.
00:19:32: Das ist eigentlich auch eine gute Leistung so. Da kann ich auch ein bisschen stolz drauf sein.
00:19:36: Auf jeden Fall. Und das andere ist, ich habe einfach total nette Begegnungen.
00:19:41: Also ich habe wirklich sehr schöne Gespräche. Das ist fast das Schönste an diesem
00:19:46: Podcast, dass ich gute Gespräche habe und ich bin einfach auch jemand,
00:19:50: der privat sich an guten Gesprächen sehr freuen kann, also auch ohne,
00:19:55: dass ein Mikrofon dabei ist und ein Podcast draus werden soll.
00:20:00: Ich mag Gespräche, ich freue mich an guten Gesprächen und ich habe durch den
00:20:03: Podcast sehr oft sehr gute Gespräche und ich glaube, das ist im Moment das Schönste daran.
00:20:10: Jetzt haben wir ja schon viel über dein Warum gehört und was es dir bringt,
00:20:15: wenn man das mal so einfach formulieren kann.
00:20:19: Hast du denn auch ein ganz konkretes Ziel, dass du sagst, na ich will,
00:20:23: weiß ich nicht, 50 Gespräche führen oder wird es weitergehen,
00:20:29: wird es irgendwann aufhören?
00:20:31: Dann hast du eine bestimmte Anzahl von Hörern und Hörerinnen,
00:20:36: die du erreichen willst und sagst, wenn ich das nicht erreiche, dann höre ich auf.
00:20:40: Also gibt es da ein Ziel und können wir dir noch lange zuhören?
00:20:45: Ich hoffe schon. Also ich mache das, solange es mir Spaß macht.
00:20:49: Ein anderes Ziel, glaube ich, sollte ich realistischerweise nicht haben.
00:20:54: Ich habe vor einem Monat mal angefangen, um Spenden zu bitten,
00:20:58: weil ich sagen muss, manchmal gibt es so Momente der Frustration,
00:21:01: dass ich denke, boah, ich stecke da so viel Arbeit rein und finanziell lohnt
00:21:04: sich das überhaupt nicht.
00:21:05: Also im Grunde zahle ich dafür, ich zahle die Hosting-Gebühren,
00:21:09: ich habe mir Equipment gekauft, ich stecke da sehr, sehr viel Arbeit rein,
00:21:12: in der ich natürlich auch irgendwie andere Sachen machen könnte,
00:21:14: zum Beispiel Geld verdienen.
00:21:16: Da gibt es manchmal schon so ein bisschen so Frustgefühle.
00:21:20: Aber ja, und wenn morgen irgendwie der RBB anrufen würde und sagen würde,
00:21:25: Herr Herbstreuth, wir finden Ihren Podcast super, wollen Sie den nicht ins RBB-Programm
00:21:28: setzen und wir finanzieren Ihnen das und stellen Ihnen ein Tonstudio und einen
00:21:32: Techniker und alles Mögliche.
00:21:33: Ich würde sagen, ja super, total gern.
00:21:37: Aber ich glaube, es ist halt eher unrealistisch. Deswegen baue ich auf meine
00:21:41: intrinsische Motivation und mache das, solange es mir Spaß macht.
00:21:46: Ich will aber zum Beispiel auch noch mal eine Runde drehen und doch noch mal
00:21:48: versuchen, Förderungen zu bekommen.
00:21:50: Also genau, wenn ich irgendwie noch eine Geldquelle auftun könnte,
00:21:54: ich glaube, ich hätte einfach noch mal mehr Spaß dran, wenn ich wenigstens so
00:21:57: ein bisschen Geld damit verdienen würde.
00:21:59: Und hast du über Werbung nachgedacht?
00:22:02: Ja, habe ich, aber ich glaube, dafür habe ich zu wenig Zuhörer.
00:22:05: Ich glaube, als Werbekunde bin ich nicht interessant genug.
00:22:09: Und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, was bei so einem Thema wie Religion
00:22:13: und Spiritualität, was da werbemäßig gut dazu passen sollte.
00:22:17: Also wenn ich jetzt irgendwie einen Sportpodcast hätte, dann hätte ich,
00:22:20: glaube ich, keine Probleme damit, mich irgendwie von Sportartikelfirmen sponsern
00:22:24: zu lassen und da einen Werbeblock reinzumachen.
00:22:27: Aber wie ich ja eben gesagt habe, es ist halt einfach ein sehr persönliches
00:22:31: Thema, und es geht einfach auch um sehr existenzielle, emotional bedeutsame, private Dinge.
00:22:39: Ich fände es auch ehrlich gesagt so ein Abturner, wenn dann plötzlich da so
00:22:42: ein Werbeblock reinkommt und so Bläm, Katzenfutter 20% reduziert.
00:22:48: Also da ist mir dann glaube ich, da ist mir dann einfach die Podcastqualität
00:22:52: zu wichtig, als dass ich dann da irgendwelche Werbeblöcke reinhaben möchte.
00:22:57: Aber wenn du da noch einen Tipp hast, können wir da gerne später auch nochmal drüber sprechen.
00:23:03: Ich stehe ja auch nicht so auf Werbung im Podcast, aber vielleicht findest du einen Sponsor einfach.
00:23:08: Oder wie du sagst, eine Förderung. Das könnte ich mir schon ganz gut vorstellen.
00:23:13: Ja, ich will es auf jeden Fall nochmal versuchen. Weil es hat ja schon noch
00:23:17: was mit demokratischer Vielfalt und so zu tun und da gibt es vielleicht ein Töpfchen.
00:23:22: Genau, mal schauen, mal schauen.
00:23:24: Ich wünsche dir auf jeden Fall weiterhin sehr viel intrinsische Motivation, Daniel.
00:23:30: Und danke dir ganz herzlich, dass du meine Fragen beantwortet hast.
00:23:34: Sehr, sehr gern. Ich wünsche noch einen schönen Tag, Brigitte.
00:23:37: Danke dir auch. Tschüss. Tschüss.
00:23:40: Und Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, danke ich fürs Zuhören.
00:23:45: Ich denke, ich habe den Schnitt jetzt so hinbekommen, dass Sie unserem Gespräch
00:23:51: gut folgen konnten und dass man die technischen kleinen Hürden,
00:23:57: die wir hatten, dass Sie da nichts von mitbekommen haben.
00:24:00: Und ich freue mich, wenn Sie den einen oder anderen Gedanken für das eigene
00:24:05: Podcast mitnehmen konnten.
00:24:07: Ich freue mich, wenn Sie nächstes Mal wieder dabei sind. Ihre Brigitte Hagedorn.
00:24:20: Music.